,Neptun‘ soll zurück

27.2.2008, 00:00 Uhr
,Neptun‘ soll zurück

© Sippel

«Schafft den Neptunbrunnen noch vor dem 75-jährigen Jahrestag der Verschleppung durch die Nazis in die Altstadt zurück!» So lautet die plakative Forderung von Helmut Beer, der mit einer konzertierten (Wahlkampf-) Aktion die erneute Umsetzung der historischen Brunnenskulptur erreichen will.

Historiker Beer erinnert in seinem Konzeptpapier an die Bedeutung des «Neptuns» als «der schönsten deutschen Barockbrunnen des 17. Jahrhunderts». Nach 1660 war er einst von Georg Schweigger und Christoph Ritter für den Hauptmarkt geschaffen worden.

Aus Geldmangel wurde er aber in Nürnberg nie aufgestellt - und 1797 an den Zaren Paul I. verkauft. Im Zuge des Wirtschaftsaufschwungs während Industrialisierung rief 1881 der Nürnberger Maler Friedrich Wanderer zur Schaffung einer Kopie auf. Der jüdische Unternehmer Ludwig Gerngros finanzierte diese. 1902 wurde der Neptunbrunnen am Hauptmarkt aufgestellt, 1934 bauten ihn die Nazis wieder ab. 1937 tauchte er am Marienplatz wieder auf. Als dort 1961 der Busbahnhof kam, wanderte der Brunnen zum Stadtpark, wo er seit 1962 steht.

Mit Verweis auf Expertisen anderer Historiker hofft Beer auf Unterstützung der Stadt. Im Stadtpark schlägt er als Ersatz einen richtigen «Spielbrunnen» vor. j.s.