Nürnberger Steve Brauer tritt bei "Wetten, dass..?" auf

19.1.2013, 10:26 Uhr
Nürnberger Steve Brauer tritt bei

© privat

Denzel Washington, Matthias Schweighöfer, Christiane Hörbiger oder Cindy aus Marzahn heißen die Wettpaten. Doch die Stars sind Steve Brauer eigentlich eher egal. Der Mann will als Wettkönig nach Nürnberg zurückkehren. „Deshalb auch die Bitte an alle Leser der ,Nürnberger Zeitung‘: Rufen Sie für mich an“, unterstreicht Brauer. Er arbeitet hauptberuflich als Physiotherapeut in einer Praxis in der Südstadt. Seine Wette habe etwas mit seinem Berufsalltag zu tun. Doch mehr dürfe er im Vorfeld nicht verraten. „Das ist vertraglich fixiert. Wer zuwiderhandelt, für den ist die Sendung vorbei, noch ehe sie überhaupt angefangen hat.“

Seit Donnerstag ist der 28-Jährige bereits in Offenburg; von dort wird das ZDF-Format diesmal ausgestrahlt. Vor Ort herrschen Sicherheitsvorkehrungen wie in Fort Knox. Brauer ist etwas aufgeregt, erklärt er am Telefon. „Bei ,Wetten, dass..?‘ dabei zu sein, ist quasi ein Jugendtraum.“ Ebenso wie ein Platz im Kölner RTL-Container. Dieser Traum hat sich für Brauer bereits 2011 erfüllt. 113 Tage war er im Rahmen der elften Staffel von „Big Brother“ Bewohner der berühmt-berüchtigten TV-WG.

Kameraschwenk ins Gewerbegebiet Heßdorf in der Peripherie von Erlangen. Hier kracht gerade ein bulliger Kerl mit richtig Schmackes auf den Boden. Daran schuld ist eine schwarz gekleidete Gestalt mit Sonnenbrille und Schlagstock. Im Wrestling-Ring ist Brauer nämlich ein „Heel“. So heißen die Bösewichte im Wrestling-Fachjargon. Ihnen ist kein Trick zu schmutzig: Sie beschimpfen die Fans, setzen auf Tiefschläge und verwenden unerlaubte Objekte.

Mitte der 80er Jahre: MacGyver hieß der Fernseh-Traumprinz aller alleinstehenden Frauen, Duran Duran dröhnte aus den Kassettenrekordern, und die Teenies wollten aussehen wie die junge Madonna. In dieser Zeit erlangten auch Catcher wie Hulk Hogan Popstarstatus. Alex Wright (37) ist der Dirk Nowitzki dieser Sportart: der einzige Deutsche, der jemals Bestandteil einer der größten Ligen der Welt war. 2007 eröffnete der gebürtige Nürnberger in Katzwang „The Wright Stuff – Pro Wrestling School“. 2011 kam dann die in Heßdorf beheimatete Wrestlingliga „New European Championship Wrestling“ (NEW) dazu.

Wright ist der Grund, warum Brauer im Dezember 2011 von Gera nach Nürnberg übersiedelte. „Einzig und allein meiner größten Leidenschaft zuliebe: dem professionellen Wrestling. Mit sechs Jahren wurde ich mit dem Wrestling-Virus infiziert“, so Brauer. Er habe nicht sein Leben lang nur Fan sein wollen, sondern war gewillt, „Elbow Smash“, „Hip Toss“ oder „Body Slam“ von der Pike auf zu erlernen. 2010 wurde er Schüler bei Wright. Doch dauernd wegen zwei Stunden Training von Thüringen nach Franken zu fahren, erwies sich nicht als der Weisheit letzter Schluss. „Da mein Motto ,Ganz oder gar nicht‘ lautet, beschloss ich, nach Nürnberg zu ziehen, um die langen Wegzeiten und verlorenen Stunden zu vermeiden“, erläutert Brauer.

Seit der Debüt-Veranstaltung von New European Championship Wrestling im letzten Jahr ist er fester Teil der Show und als Big Brother Steve „auf der dunklen Seite der Macht unterwegs“. „Ich bin sehr stolz, hier wrestlen zu dürfen. Wir sind eine aufstrebende junge Wrestlingliga und werden schon bald die Nummer eins in Deutschland sein.“

Als Jugendlicher habe er Alex Wright im Fernsehen bewundert. „Hätte mir damals jemand gesagt, der Champion wird mal irgendwann dein Trainer und Promoter, hätte ich demjenigen wohl den Vogel gezeigt“, sagt Brauer lächelnd. Und der Mann hat noch hochfliegende Träume. Sein Ziel ist es, irgendwann das Hobby Wrestling zum Beruf zu machen. Das würde natürlich bedeuten, in die USA auszuwandern, ins Mutterland dieses Sports. Brauers neuestes Betätigungsfeld ist übrigens die Schauspielerei. Am 13. März wird auf RTL2 eine Folge von „Privatdetektive im Einsatz“ ausgestrahlt, bei der er mitwirkt.
 

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