Fliegerbombe im Rhein: Gespannte Ruhe in Koblenz

4.12.2011, 11:14 Uhr
Fliegerbombe im Rhein: Gespannte Ruhe in Koblenz

© dpa

Derzeit gehen rund 1.000 Mitarbeiter des Ordnungsamtes und der Feuerwehr von Tür zu Tür und klingeln. „Wenn die Mitarbeiter sehen, dass sich noch Menschen in den Häusern aufhalten und nicht aufmachen, wird der Schlüsseldienst gerufen“, sagte Rainer Klug, Leiter der Ordnungsamtes. Zur Not würden Bewohner gegen ihren Willen rausgeholt.

Die Bombenentschärfung soll beginnen, wenn das Gebiet als geräumt gilt. Straßensperren der Polizei verhindern, dass die Bewohner zu früh in ihre Häuser zurückkehren.

Bei einer der größten Evakuierungsaktionen in der deutschen Nachkriegszeit sind den ganzen Tag über 2.500 Helfer im Einsatz. In der 106.000-Einwohner-Stadt wurde auf beiden Flussseiten der Bahnverkehr eingestellt, zudem mussten drei Bundesstraßen gesperrt werden. In den vergangenen Tagen wurde bereits damit begonnen, sieben Altenheime, zwei Krankenhäuser und ein Gefängnis zu räumen.
 

Die 1,8 Tonnen schwere britische Mine mit drei Zündern wurde vor zwei Wochen wegen des Niedrigwassers im Rhein gefunden. Bevor die Luftmine unschädlich gemacht wird, musste sie trockengelegt werden. Dazu errichteten in den vergangenen Tagen Helfer einen Damm aus 350 Sandsäcken. Entschärft werden müssen neben der riesigen Mine auch ein Nebelfass und eine kleinere amerikanische Fliegerbombe.

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