"Fridays for Future": Münchner Schule droht Eltern mit Bußgeld

2.4.2019, 16:15 Uhr
Auch in München beteiligen sich wöchentlich zahlreiche Schüler bei den "Fridays for Future"-Streiks für mehr Klimaschutz.

© dpa/Sina Schuldt Auch in München beteiligen sich wöchentlich zahlreiche Schüler bei den "Fridays for Future"-Streiks für mehr Klimaschutz.

Seit Monaten demonstrieren jeden Freitag Tausende Schüler bundesweit für mehr Klimaschutz - überwiegend während der Schulzeit. Der Umgang mit dem Fehlen ist von Schule zu Schule durchaus unterschiedlich. Das Wilhelm-Hausenstein-Gymnasium im Münchner Bezirk Bogenhausen zieht nun erste Konsequenzen und droht den Eltern mit Bußgeld, wenn ihre Kinder unentschuldigt während des Unterrichts fehlen. Am Montagnachmittag hat Wolfgang Hansjakob, der Direktor der staatlichen Schule, laut der Süddeutschen Zeitung einen entsprechenden Rundbrief zu den "Fridays for future"-Demonstrationen ins schulinterne Internetportal gestellt.

Und der Brief zog weite Kreise: Bisher hätte das Gymnasium immer wohlwollend reagiert, wenn die Schülerinnen und Schüler freitags fehlten. Und auch Verweise habe deswegen noch niemand erhalten, teilte Hansjakob in dem Brief mit. Nun soll mit der Linie jedoch Schluss sein: Denn unentschuldigtes Fehlen will die Schule ab sofort mit Ordnungsmaßnahmen wie beispielsweise Verweisen ahnden. Außerdem könnten auch die Eltern der schwänzenden Kinder mit einem Bußgeld vom Referat für Bildung und Sport belangt werden.

"Wir können uns nicht auf Dauer gegen das Gesetz stellen", berichtete der Schulleiter gegenüber der SZ. Schulen müssten den Unterricht gewährleisten, auch am Freitag ab der dritten Stunde. Daher habe er sich am Montag mit anderen Schulen abgesprochen. Auch sie wollten zu deutlicheren Maßnahmen greifen, heißt es dem Bericht nach.

Erlaubt sind solche Bußgelder gegenüber Eltern durchaus, denn Schwänzen ist eine Ordnungswidrigkeit. Die Erziehungsberechtigen haben dafür Sorge zu tragen, dass ihre minderjährigen Kinder den Unterricht besuchen. Derartige Bußgelder werden häufig auch gegen Eltern verhängt, die kurz vor den Ferien mit ihren Kindern in den Urlaub fahren, weil zu diesem Zeitpunkt die Preise günstiger sind.

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