Lindner vermutet: Söder strebt Kanzlerkandidatur an

Nürnberg - Markus Söder hat sein großes Ziel gerade erst erreicht - er ist bayerischer Ministerpräsident. Glaubt man dem FDP-Vorsitzenden, strebt der Nürnberger aber ein noch höheres Amt an. Herauslesen will das Christian Lindner aus Söders Plan einer Amtszeitbegrenzung.

"Ich kann mir seinen Plan einer Amtszeitverkürzung nur so erklären: Ich vermute, dass Markus Söder darüber nachdenkt, Unions-Kanzlerkandidat für 2021 zu werden", sagt Christian Lindner im Interview mit den Nürnberger Nachrichten. "Er will wohl schaffen, was Franz Josef Strauß und Edmund Stoiber nicht geschafft haben und Kanzler werden – oder es zumindest versuchen." Stoiber war 2002 Kanzlerkandidat, scheiterte aber an Gerhard Schröder (SPD), Strauß unterlag 1980 Helmut Schmidt (ebenfalls SPD).

Lindner argumentiert: Bei einer Amtszeitbegrenzung hätte Söder als Ministerpräsident "nur eine Legislaturperiode für echtes politisches Gestalten, denn spätestens am Abend der Landtagswahl 2023 würde die Nachfolgediskussion in der CSU beginnen". Umgehen könnte das der Nürnberger CSU-Politiker nur, wenn er zu diesem Zeitpunkt bereits ein anderes Amt innehätte.

Eine spätere Kanzlerkandidatur Söders hält Lindner für unwahrscheinlich:  "Der Nachfolger oder die Nachfolgerin von Angela Merkel wird zur Wahl 2021 bestimmt. Bei der darauffolgenden Wahl 2025 würde dieser Nachfolger dann womöglich fest im Sattel setzen und innerhalb der Union andere Kanzlerkandidaturen unmöglich machen."

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Erlangen

3.5.2018, 21:33 Uhr

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