Hannes Hörmann: Spagat zwischen Sport und Schule ist gelungen

28.12.2018, 13:43 Uhr
Hannes Hörmann: Spagat zwischen Sport und Schule ist gelungen

© Archivfoto: Marco Steinbrenner

Es sind noch nicht einmal zehn Jahre vergangen, seit Hannes Hörmann in Röttenbach unter Heiner Schielein seine ersten Tischtennisversuche startete. Damals war er sechs Jahre alt, mit neun wechselte er zum TV Hilpoltstein, zwischenzeitlich einer der Topvereine in Deutschland. Mit zwölf Jahren debütierte der Hilpoltsteiner im Herrenbereich. Vor einem Jahr berichteten wir über das Leben und den Spagat eines 14-jährigen Leistungssportlers. Zwischenzeitlich hat sich viel ereignet im Leben des Hannes Hörmann.

Im Januar dieses Jahres wurde er wieder Landkreis-Sportler des Jahres — schon zum dritten Mal. Im Anschluss wurde er zweifacher deutscher Vizemeister im Schülereinzel und Doppel. Im Einzel unterlag er seinem Dauerrivalen Mike Hollo, gegen den er bei allen wichtigen Schülerturnieren in Deutschland im Finale stand. Es folgten Auftritte im Nationaltrikot – in Schweden, Frankreich, Polen, Slowakei und ein China-Aufenthalt. Alles mit dem großen Ziel, für die Europameisterschaft nominiert zu werden.

2017 hatte Hörmann Zweifel, ob er in der nationalen Spitze noch mithalten kann und ob er Schule und Leistungssport unter einen Hut bringen kann. Nun geht es aber wieder steil nach oben, der Spagat zeitweise glänzend. Neun Tage mischte Hörmann bei den Europameisterschaften in Rumänien mit. Platz fünf mit der Nationalmannschaft und eine knapp verpasste Medaille sowie Platz neun im Einzel, wo er gegen Europas Nummer Eins, den Polen Kubik, nach 2:1 Satzführung knapp unterlag, aber nach "dem besten Spiel meines Lebens" zufrieden zurückkehrte, waren ein großartiges Erlebnis.

Gestärkt von dem überragenden Schülerjahr gelang Hörmann als bisher jüngstem Teilnehmer Platz zwei bei der bayerischen Top 24 Herrenrangliste. Am Ende schaffte Hannes auch noch das Schuljahr am Gymnasium Roth. Zum neuen Schuljahr wechselte er dann nach München an die Eliteschule des Sports am staatlichen Gymnasium München-Nord.

Seit September lebt Hörmann nun unter der Woche im Haus der Athleten in München, wo tägliches Training und Schule seinen Alltag im Bundes-/Olympiastützpunkt bestimmt. Der Umzug nach München mit Schule, Training und eigener Wohnung "war schon eine große Umstellung für mich, zwischenzeitlich komme ich aber ganz gut zurecht damit", sagt Hörmann.

Nachdem dieser Schritt gemeistert war, überraschte Hörmann bei seinem ersten nationalen großen Jugendauftritt mit Platz zwei beim Turnier der 48 besten deutschen Jugendspieler.

Neue Nummer Eins

"Das Jahr 2018 war schon ein großer Einschnitt in meinem Leben", so Hörmann, "den ich aber genau so gewollt habe". Zu Weihnachten gab es ein einzigartiges Geschenk: Hörmann spielte vor 6500 Zuschauern beim Basketball-Pokalspiel des FC Bayern München in der Halbzeitpause einen Schaukampf. Im neuen Jahr startet er erstmals als Nummer 1 des Oberligaherrenteams und hofft auf eine Titelverteidigung als Sportler des Jahres im Landkreis Roth – die würde sein Sportjahr perfekt machen.

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