US-Army spielt Ansbacher Politiker gegen Polizei aus

12.7.2016, 14:34 Uhr

Das berichtet die Süddeutsche Zeitung. Das Amtsgericht Ansbach hat Hochreuter bereits im April zu einer Freiheitsstrafe von drei Monaten ohne Bewährung verurteilt. Der Vorwurf: Er soll sich auf Facebook zu einem Posting hinreißen lassen haben, in dem er Ermittler des Rauschgiftdezernats "Staatsbüttel" nannte, weil diese den - Zitat - "letzten verbliebenen Hanfhändler" in Ansbach "auseinandergenommen" hätten. Obwohl er "keine Kräutermischungen, keine harten Drogen und keine Drogen an Minderjährige" verkauft habe - sondern nur "qualitativ hochwertiges Cannabis zu einem humanen Preis an Erwachsene."

Hochreuters Problem: Dieses Posting landete bei der Polizei, weil ein "Local National Investigator" der US-Kaserne in Katterbach einen entsprechenden Screenshot an die Beamten schickte - jener Kaserne, der Hochreuter und die Linken seit geraumer Zeit offen kritisch gegenüber stehen. Vor allem der Hubschrauberlärm ist Anwohnern ein Dorn im Ohr, immer wieder gibt es Protestaktionen, auch mit Unterstützung der Linken.

Die stören sich an der Tatsache, dass die Verantwortlichen der US-Kaserne offenbar ziemlich genau beobachten, was ihre Kritiker so tun. "Dass die auch private Accounts einfacher Parteimitglieder ins Fadenkreuz nehmen und ausspionieren, das hat bislang meine Vorstellungskraft überstiegen", sagte Boris-André Meyer, der Fraktionsvorsitzende der Ansbacher "Offenen Linken", denen auch Hochreuter angehört, der SZ. Vor allem auch, weil der beschriebene Vorfall nichts mit der US-Kaserne zu tun hat.

Hochreuter geht nun in Berufung, der Fall wird am Landgericht Ansbach neu verhandelt. Der 49-Jährige will die Tat bestreiten. Eine Anfrage von nordbayern.de blockte er über seine Anwältin ab.

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