125.000 Euro: Neues "Gehirn" für Windsheimer Kläranlage
11.03.2016, 10:26 Uhr
Im Mai 1999 wurde die für die Kernstadt Bad Windsheim, die Ortsteile Lenkersheim, Ickelheim, Külsheim und Wiebelsheim sowie für Illesheim, Urfersheim und die Kaserne zuständige Kläranlage nach der Erweiterung eingeweiht und der Bevölkerung vorgestellt. Aus der Zeit des Umbaus stammt auch die Elektrotechnik, erklärt Betriebs-Elektriker Michael Pissors. "Viele Bauteile gibt es nicht mehr", sagt er, die Beschaffung von Ersatzteilen sei daher stets ein Kraftakt.
Nun wurde die komplette sogenannte Speicherprogrammierbare Steuerung ausgetauscht. Der Vorteil: Die Stadt ist bei Störungen oder Defekten nicht mehr von einem speziellen Programmierer und besonderen Einzelteilen abhängig, sagt Roman Greifenstein. "Die Betriebssicherheit steigt deutlich." Neben der Motor-Steuerung sei auch das Prozessleitsystem auf einen neuen Stand gebracht worden. Versteckt ist die Technik in großen grauen Schränken, mit der Investition in ein neues Blockheizkraftwerk, wir berichteten, wird die Anlage aber deutlich moderner aufgestellt. Ein weiteres Plus ist laut Abwassermeister Herbert Christ, dem Leiter der Kläranlage, dass die Reinigung des Abwassers unter anderem durch die genauere Regelung der Belüftung deutlich stromsparender vonstatten geht.
21 Außenstationen im Blick
Die neue Technik bringt laut Greifenstein jedoch nicht nur für den Betriebsablauf der Kläranlage etwas, auch die Überwachung der Regenrückhaltebecken über Funksignale werde einfacher. "Aktuell melden 21 Außenstationen Daten in unsere Anlage“, erklärt Herbert Christ, "Tendenz steigend." Um diese im Überblick zu haben, gibt es in der Kläranlage einen Raum mit zahlreichen Bildschirmen, auf denen die ganze Anlage zu sehen ist, und einem großen Schaubild an der Wand, an dem mehr als 80 rote und gelbe Lämpchen die aktuelle Lage in den Becken und an den Maschinen anzeigen - vom Faulturm über die Abwasser-Hebe-Schnecke bis zum Vorklärbecken.
Die Bevölkerung soll die neue Technik bei einem noch nicht genau datierten Tag der offenen Tür besichtigen können.
Mit der neuen Steuerung ist auch der Weg frei, Rüdisbronn und Unterntief nach dem Kanalbau ans System anzuschließen. Kapazität hat die Anlage noch, sagt Herbert Christ. Etwa 35.000 Einwohner-Werte - diese werden aus Verbrauch von Bewohnern und Firmen zusammengerechnet - werden aktuell in Anspruch genommen, für ein Maximum von 50.000 ist die Kläranlage ausgebaut.
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