Bamberg bekommt ein Registrierzentrum für Flüchtlinge

6.11.2015, 16:56 Uhr
Bis zu fünf Registrierzentren werden bundesweit eingerichtet. Eines davon entsteht in Bamberg.

© Jule Dressler Bis zu fünf Registrierzentren werden bundesweit eingerichtet. Eines davon entsteht in Bamberg.

"Wir schaffen das", sagt Sprecherin Ulrike Siebenhaar, obwohl die Zahl der Asylbewerber in Bamberg stark ansteigen werde. Schon jetzt gibt es in der Domstadt ein so genanntes "Aufnahme- und Rückführzentrum"; hier werden die Antrage primär von Flüchtlingen vom Balkan schnell bearbeitet.

Bisher plante man auf dem Areal der ehemaligen US-Kaserne mit 1500 Plätzen, nun sollen es 4500 werden. Zudem soll das Verfahren noch schneller durchgeführt werden, die Rede ist von drei statt bisher vier bis sechs Wochen.

Und: Den in den Registrierzentren untergebrachten Flüchtlingen wird künftig eine Residenzpflicht auferlegt: Sie dürfen den Kreis oder - im Falle Bambergs - die kreisfreie Stadt nicht verlassen, ohne das ihre Leistungen gekürzt werden und ihr Asylantrag ruht.

Auch in Manching bei Ingolstadt soll das "Aufnahme- und Rückführzentrum" auf dem Gelände einer ehemaligen Kaserne in ein Registrierzentrum ausgeweitet werden. Weitere Standorte sind noch nicht bekannt. Ebenso wie der Eröffnungstermin für die Zentren. Man wolle erst die Zustimmung der Ministerrunde am 10. November abwarten, heißt es aus dem bayerischen Sozialministerium, bevor man weiter in die Details gehen könne. Allerdings werde es eine enge Abstimmung mit den Kommunen geben.

Bamberg war schon Anfang der Woche über die mögliche Ausweitung informiert worden. Aktuell sind auf dem Gelände rund 460 Menschen aus sicheren Herkunftsländern untergebracht, Kapazität hat man im Moment für 800. Bis Ende des Jahres sollen dann - wie ursprünglich vereinbart - 1500 Plätze entstehen.

Dann werden zehn Gebäude genutzt, weitere 15 könnten daneben zum Registrierungszentrum ausgebaut werden. Das werde allerdings den Konversionsprozess nicht beeinträchtigen, betont Sprecherin Siebenhaar. In Bamberg ist Wohnraum knapp und teuer, die Stadt plant daher auf dem Gelände ein neues Wohnquartier entstehen zu lassen.

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