Burg Veldenstein: Keine Entspannung in Sicht

29.5.2013, 16:29 Uhr
Die Felsen, die von der Burg Veldenstein gestützt sind, haben die Größe eines Kleinwagens.

© Kerstin Freiberger Die Felsen, die von der Burg Veldenstein gestützt sind, haben die Größe eines Kleinwagens.

Obwohl schon um die 300 Tonnen Felsbrocken auf der Straße liegen, droht weiter Gefahr von oben. "Es hängen noch mehrere Felsbrocken im Hang, die jederzeit ab­stürzen könnten“, beschreibt Grunder die heikle Situation. "Loses Material wird in den nächsten Tagen entweder gezielt ent­fernt oder gesichert“, schildert der Geologe die nächsten Arbeitsschritte.

Besonders wichtig wird es aber sein, den Felsen vor den starken Regenfällen in den kommenden Tagen zu schützen, denn Grunder ist sich sicher: "Auslöser war sicherlich der starke Regen in den vergangenen Tagen.“ Weiteres Eindringen von Wasser könnte weitere Erdrutsche verursachen. Daher stellten Helfer von THW und Feuerwehr ein Dach aus Planen und Folien auf.

Sobald die Gefahr weiterer Erdrutsche gebannt ist, wird sich Gründer vom Berg abseilen, um mehr Erkenntnisse über die Beschaffenheit des Gesteins zu sammeln. Ob neben dem Regen auch das neue Baugerüst, das zur Sanierung der Burgmauer aufgestellt worden war, Einfluss auf den Erdrutsch hatte, ist bislang noch nicht klar. Zur Stunde ermittelt die Kriminalpolizei deshalb auch wegen Baugefährdung.

Peter Lang vom Staatlichen Bauamt Nürnberg versuchte das Positive aus dem Unglück herauszuziehen. Das war für ihn der Zeitpunkt des Erdrutsches - mitten in der Nacht. „Wenn ein Bauar­beiter auf dem Gerüst gewesen wäre, hätte er keine Chance gehabt." Auch Fußgänger und Autofahrer sind glimpflich davongekommen.  "Zum Glück war nachts keiner auf der Straße. Die Felsen haben die Größe eines Kleinwagens.“ So gab es keine Verletzten.

Die Räumung der von den Gesteinsbrocken belagerte Straße wird nach Angaben von Ulrich Lang vom Straßenbauamt Nürnberg wohl mindestens zwei Wochen dauern. Dann dürfte auch die Gefahr von neuen Erdrutschen gebannt sein.

Auch in anderen Teilen der Region kam es durch die Witterung zu Gesteinsabgängen. So am Mittwochmorgen auf der B470 bei Gößweinstein. Kleinere Felsbrocken blockierten am frühen Morgen die Bundesstraße. Etwa um 10.45 Uhr konnte die Strecke allerdings wieder freigegeben werden.

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