Caravaning auf der Freizeitmesse: Urlaub auf Rädern

21.3.2015, 21:57 Uhr
Im Jahr 2014 verzeichnete die Caravaning-Branche einen Rekordumsatz. Das Interesse an den rollenden Wohnzimmern ist auch auf der diesjährigen Freizeitmesse groß.

© Stefan Hippel Im Jahr 2014 verzeichnete die Caravaning-Branche einen Rekordumsatz. Das Interesse an den rollenden Wohnzimmern ist auch auf der diesjährigen Freizeitmesse groß.

Für Mariella und Helena ist Halle 7A der Freizeit-Messe ein großer Spielplatz. Kaum haben sie ein Wohnmobil verlassen, klettern die sieben und vier Jahre alten Mädchen schon in das nächste. Ist es gemütlich? Gibt es ein Stockbett? Während sich die Kinder die erste große Fahrt ausmalen, zieht Papa Manuel Bergmüller den Tisch aus und begutachtet den Stauraum.

„Ich war früher viel mit meinen Eltern und Freunden mit dem Wohnmobil unterwegs“, sagt der 39-Jährige. Jetzt, da er selbst Nachwuchs hat, möchte er gerne erneut den Süden Europas in einem rollenden Wohnzimmer bereisen. Wie Manuel legt auch seine Frau Susann Bergmüller großen Wert auf Komfort. „Genügend Platz sollte auf jeden Fall vorhanden sein, damit die Kinder auch innen spielen können, wenn es regnet“, sagt die 34-Jährige.

Bevor die Nürnberger ernsthaft über die Anschaffung eines eigenen Wohnmobils nachdenken, wollen sie sich zunächst eines mieten. Erfahrung, wie man so ein bis zu siebeneinhalb Meter langes Fahrzeug steuert, hat Manuel Bergmüller schon gesammelt. „Das geht sehr schnell“, sagt er und räumt ein: „Das hätte ich anfangs auch nicht gedacht.“

Für Wolfgang Klaus ist der Traum vom eigenen Wohnmobil eigentlich nur „Plan B“, wie er selbst sagt. Schließlich ist der 53-Jährige leidenschaftlicher Motorradfahrer. Aber wenn das mal nicht mehr gehen sollte, will er auf vier Rädern umsteigen — genau wie damals, als er mit seiner Frau Renate die USA bereiste. „Beim ersten Mal waren wir mit einem Leihauto unterwegs“, erinnert sich der Würzburger. Jeden Abend stieg das Paar in einem anderen Motel ab. „Die meisten lagen am Stadtrand oder außerhalb. Und das Essen war eine Katastrophe“, ärgert sich Wolfgang Klaus noch heute, „aber das Land ist ein Traum.“

Also liehen sich die beiden beim nächsten Trip ein Wohnmobil. Mit diesem hatten sie die freie Wahl, wo sie den Weg zum nächsten Nationalpark für eine Übernachtung unterbrechen und den Grill anschmeißen wollten. Auch wenn die Anschaffung eines eigenen Wohnmobils für Wolfgang und Renate Klaus erst in vier, fünf Jahren in Betracht kommen dürfte, informieren sie sich regelmäßig über die neusten Entwicklungen. „Die besten Tipps erhält man von langjährigen Campern“, sagt Renate Klaus. Die wüssten am besten, welche bösen Überraschungen zum Beispiel beim Beladen des Fahrzeugs lauern — Stichwort zulässiges Gesamtgewicht.

Auf der Freizeitmesse waren die Würzburger übrigens schon im vergangenem Jahr. „Nach einem Wohnmobil wollten wir schauen und eine Sauna haben wir uns gekauft“, erinnert sich Wolfgang Klaus. Dabei muss er selbst lachen, bevor er sich verabschiedet, um die nächsten Modelle zu begutachten.

Neben den Wohnmobilen gibt es auf der Caravaning-Ausstellung natürlich auch jede Menge Wohnwagen zu sehen. Jürgen Mützel schlendert aber nicht über die Messe, weil er sich für den Kauf eines neuen Wohnanhängers interessiert. „Ich schaue, was ich in meinen alten Wohnwagen einbauen kann“, erklärt der 55-Jährige.

Die neuesten Tricks

Mützel will genau wissen, auf welche Klapptechnik die Hersteller bei den neuesten Modellen setzen und welche Tricks sie sich in dieser Saison haben einfallen lassen, um den Stauraum zu vergrößern oder Energie zu sparen.

Den ersten Wohnwagen hat sich Jürgen Mützel 1988 gekauft. Seine Frau Birgit hat er längst mit seiner Begeisterung angesteckt. Neben mehreren Wochenendausflügen zieht es die beiden vor allem im Sommer mit ihrem Anhänger ins Ausland.

Ein Wohnmobil kommt für die beiden Bamberger nicht infrage. Sie schätzen den Vorteil, den Wohnwagen leichter parken zu können und auch einmal mit dem Auto die Umgebung zu erkunden. Ob aber nun Wohnmobil oder Wohnwagen, ist für Jürgen Mützel Typsache: „Das muss jeder selbst entscheiden.“

Wer die Freizeit-Messe besuchen will, hat am Sonntag die letzte Gelegenheit. Öffnungszeiten: 9.30 Uhr bis 18 Uhr, letzter Einlass um 17 Uhr.

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