Eine Frau soll’s richten

2.7.2007, 00:00 Uhr

Birgit Bayer-Tersch will es mit Thomas Jung aufnehmen. Die 47jährige Diplom-Betriebswirtin sitzt seit zwölf Jahren im Stadtrat. Ihre Chancen im Wahlkampf sieht die Mutter dreier Kinder realistisch: «Wir haben einen Oberbürgermeister, der gut präsent ist. Unsere Überlegung war: Wer ist der optimale Kandidat der CSU? Und wir kamen zu dem Ergebnis: Es sollte eine Frau sein als Alternative zum Amtsinhaber.»

Weiblicher Charme gegen männlich-markante Dominanz also. Nun hätte manch CSU-ler (und auch manch Genosse) in diesem Fall eher mit der Landtagsabgeordneten Petra Guttenberger gerechnet. «Wir haben uns abgesprochen», erklärt Birgit Bayer-Tersch, und ihre Sitznachbarin Guttenberger nickt bekräftigend, «und sind uns schnell einig geworden. Petra Guttenberger konzentriert sich auf ihr Landtagsmandat. Danach ist die Wahl in einhelliger Abstimmung auf mich gefallen. Ich habe mich den Delegierten vorgestellt, und bin mit den 85 Prozent des Wahlergebnisses zufrieden.»

Ihre Delegierten weiß Birgit Bayer-Tersch hinter sich. Und CSU-Fraktionsvorsitzender Joachim Schmidt weiß ganz genau, wem Fürth seine Blüte verdankt. Nämlich der Ära Wilhelm Wenning (CSU), deren Anstöße und Weichenstellungen erst jetzt, Jahre nach Wennings Abwahl, Früchte trügen.

Ihre Schwerpunkte im Wahlkampf setzt die CSU-Kandidatin auf die Bereiche Kinder, Jugendliche, Schule, Bildung, Soziales und Sport. «Wir stellen fest, dass in Fürth zwar viel passiert ist, doch wie entwickelt sich die Arbeitsplatzsituation?» fragt Birgit Bayer-Tersch. «Wie entwickelt sich die Zahl der sozialversicherten Arbeitnehmer? Was wird aus der Fußgängerzone und den leer stehenden Läden?»

Schützenhilfe erhofft sich die CSU von links außen. Falls die frisch fusionierte Linkspartei einen Kandidaten in Fürth aufstelle, könn- te dieser dem OB das Wasser von den Mühlen der Sozialdemokratie abgraben. Darin ist sich Birgit Bayer-Tersch sogar sicher: «Aber ja, gerade in Fürth!»

Eigentlich wollte sich Birgit Bayer-Tersch nach 20 Jahren im Dienst eines Pharmakonzerns selbstständig machen. Im Falle einer Wahl zur OB müsste sie diese Pläne begraben. «Das macht nichts», erklärt die Kandidatin, «dann hätte ich ja den schöneren Job.» Reinhard Kalb

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