Ellingen: Neonazis mischen sich unter Faschingsumzug

14.2.2013, 07:26 Uhr
Immer mehr Nationalsozialisten suchen die Nähe zum Lokalen, wie zum Beispiel bei Faschingszügen.

© Bernd Thissen / Archiv (dpa) Immer mehr Nationalsozialisten suchen die Nähe zum Lokalen, wie zum Beispiel bei Faschingszügen.

Die Polizei zog die jungen Männer schließlich im Bereich des Rathauses aus dem Verkehr. Drei von ihnen stammen aus dem Weißenburger Raum, einer aus Oberbayern und einer aus Schwaben. Allesamt sind sie polizeibekannt und der rechten Szene zuzuordnen, bestätigte gestern ein Sprecher des Polizeipräsidiums Mittelfranken.

Die Polizei stellte sowohl das 2,5 Meter breite und einen Meter hohe Transparent als auch mehrere Flyer sicher. Inhaltlich geht es auf den Flyern darum, den USA als angeblichen „Kriegstreibern“ das Handwerk zu legen. Zudem verwiesen die Neonazis auf mehrere Internetseiten.

Besonders unverfroren: Die Gruppe hatte sich ganz ordnungsgemäß bei der Karnevalsgesellschaft Ellingen als Gruppe zum Thema „Wilder Westen“ angemeldet. In welche Richtung das gehen sollte, war für niemanden ersichtlich. Auch beim Aufstellen des Zuges verhielten sich die verkleideten jungen Männer völlig normal.

Erst durch das Verteilen der Handzettel machten sie auf ihr eigentliches Ansinnen aufmerksam. Eine Passantin verständigte die Polizei. Die fragte bei Bürgermeister Walter Hasl als offiziellem Veranstalter nach, ob die Gruppe aus dem Zug ausgeschlossen werden soll. Nach dessen Bestätigung zogen Polizisten die Gruppe ohne großes Aufsehen heraus. Fraglich ist nun, ob die fünf strafrechtlich belangt werden können.

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