880 Tonnen Stahl über den Kanal geschoben

20.8.2015, 18:39 Uhr

Um 5 Uhr früh begannen die Spezialisten aus den Niederlanden die zusammengesetzte Brücke mit extra Schwerlast-Transportern zu den bereits stehenden Brückenpfeilern zu schieben. Insgesamt soll die Aktion 24 Stunden dauern, am Freitag in den Morgenstunden das Gröbste vorbei sein.

Mit den Schwerlast-Transportern wurden Seilwinden verbunden, die das 880-Tonnen-Bauwerk über den halben Kanal ziehen sollen. Diese Seile werden wiederum mit dem Spezialschiff verbunden, auf dem die neue Brücke liegt.

Die Bewegung des Spezialschiffes aus den Niederlanden war mit dem bloßen Auge kaum zu sehen. 30 Zentimeter in zwei Minuten, das war etwas schneller als Schnecken, die bis zu elf Zentimeter pro Minute schaffen. Doch Schnecken können einfach drauflos kriechen, ein Spezialschiff mit einer 880 Tonnen schweren Last braucht Vorbereitung für die Überquerung des Main-Donau-Kanals.

Die südliche Brückenhälfte der Main-Donau-Kanalbrücke im Zuge der A3 wurde bereits im Sommer 2014 über den Main-Donau-Kanal eingeschoben:

Seit Mai 2015 wurde auf einem Vormontageplatz östlich des Main-Donau-Kanals die neue nördliche Stahl-Stabbogenbrücke zusammengeschweißt. Die zwischenzeitlich fertig gestellte Brückenhälfte wird mit Hilfe hydraulischer Geräte zum Bewegen schwerer Lasten — sogenannte Litzenheber — über den Main-Donau-Kanal von Osten nach Westen geschoben. Hierzu wird auf dem Main-Donau-Kanal ein Lastschiff positioniert, um die Brücke während des Einschubvorgangs abzustützen.

Verkehrsführung wird nicht verändert

Die derzeit eingerichtete Verkehrsführung wird durch den Brückeneinschub nicht verändert. Der Verkehr wird weiterhin bis Ende 2015 mit drei Fahrstreifen Richtung Würzburg und zwei Fahrstreifen Richtung Nürnberg auf der Richtungsfahrbahn Nürnberg geführt.

Nach dem Einschub wird bis Ende 2015 die Fahrbahnplatte und die Brückenkappen betoniert, der Fahrbahnbelag asphaltiert sowie die Betonschutzwände und Geländer montiert. Die Fertigstellung des Gesamtprojekts ist schließlich für Ende 2015 vorgesehen.

Da der Brückeneinschub die Aufmerksamkeit der Verkehrsteilnehmer auf sich ziehen könnte, bitten die Verantwortlichen um erhöhte Vorsicht und Konzentration auf das Verkehrsgeschehen im Baustellenbereich.

Hintergrund für den Neubau der Brücke über den Main-Donau-Kanal im Zuge der A3 sind erhebliche Schäden, vor allem des Spannstahls, die einen Neubau der 53 Jahre alten Main-Donau-Kanalbrücke erfordern.

Im Vorgriff auf den geplanten sechsstreifigen Ausbau der A 3 wird das neue Bauwerk so breit, dass je Fahrtrichtung drei Fahrstreifen und ein Standstreifen Platz finden.

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