Buckenhof: Flüchtlings-Wohncontainer neben dem Kindergarten?

10.4.2014, 11:17 Uhr
In der Schenkstraße in Erlangen stehen bereits Container für Flüchtlinge. So könnte es bald auch in Buckenhof sein.

© Harald Sippel In der Schenkstraße in Erlangen stehen bereits Container für Flüchtlinge. So könnte es bald auch in Buckenhof sein.

Die Zahl der Flüchtlinge, die nach Deutschland kommen, steigt immer mehr. Pro Monat rechnet die Regierung mittlerweile mit 150 bis 200 neuen Flüchtlingen – und das allein in Mittelfranken. Für den Landkreis Erlangen-Höchstadt bedeutet das: Pro Monat kommen elf bis 15 neue.

"Ich sehe es als unsere Pflicht an zu handeln", erklärt Bürgermeister Georg Förster. Seit vergangenen Juli setzt er sich für die Aufstellung von Wohncontainern in der Gemeinde Buckenhof ein. In der nächsten Gemeinderatssitzung am Donnerstag soll nun eine Entscheidung gefällt werden.

Keine Gebäude

Geeignete Gebäude, ob privat oder der Gemeinde gehörend, gibt es in Buckenhof laut Förster nicht. Deswegen sollen nun an der Eisenstraße in der Nähe des Kinderhauses Grashüpfer Wohncontainer aufgebaut werden, um weiteren 30 bis 35 Flüchtlingen ein Dach über dem Kopf zu bieten. Die Lage sei von besonderem Vorteil, denn an der Eisenstraße halten viele Buslinien. Auch für die Kinder der Bewohner wäre gesorgt: "In unmittelbarer Nähe gibt es Kinderhäuser, in die sie gut integriert werden könnten", so Förster.

"Wohncontainer, das hört sich anfangs vielleicht nicht so schön an, aber sie sind auf die Bedürfnisse der Familien zugeschnitten und bieten ihnen viel mehr Vorteile als beispielsweise eine Unterbringung im Hotel", so Förster. Die Wohncontainer seien gut ausgestattet, mit Anschlüssen für Strom, Wasser und Kanal. In der "container-eigenen" Küche könnten die Asylanten auch Gerichte aus ihrer Heimat kochen, ein weiteres Stück Kultur mit in den Landkreis ERH bringen.

Pachtvertrag mit Landkreis

Mit dem Landkreis will die Gemeinde – sollte dem Antrag stattgegeben werden — einen Pachtvertrag abschließen und die Container für fünf Jahre anmieten. Grundsätzlich sind die Wohncontainer für die Flüchtlinge eher eine vorübergehende Unterkunft. Wie viele Familien wann in die Container einziehen dürfen, darüber wird nicht auf kommunaler Ebene entschieden. "Wir stellen die Möglichkeit der Unterbringung zur Verfügung, entscheiden aber nicht über das Wie", so Bürgermeister Förster. "Dafür ist der Landkreis zuständig."

Förster hofft heute auf einen positiven Ausgang. Es gebe zwar einige Personen, die dem Aufstellen der Container eher kritisch gegenüber stehen – „ich sehe aber eine Mehrheit“, sagte Förster. Denn es hätten sich auch schon viele Leute für den Aufbau ausgesprochen: "Es soll ein Helferkreis gegründet werden, der zur Förderung der Kinder da ist, ihnen die deutsche Sprache näherbringen. Es ist schön, dass es Leute gibt, die das tun wollen", findet Förster.
 

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