Deluxe-Kino soll neben dem Manhattan entstehen

3.2.2017, 06:44 Uhr
Deluxe-Kino soll neben dem Manhattan entstehen

© Harald Sippel

Wolfram Weber hat vorerst von seinen Plänen Abstand genommen, das Manhattan in ein Deluxe-Kino mit drei Sälen umzuwandeln. In einem Telefonat mit Erlangens Kulturreferent Dieter Rossmeissl sei ihm klar geworden, welch hohen kulturellen Stellenwert das traditionelle Programmkino in der Stadt habe. Als solches solle es nun erhalten bleiben. Ab 1. Oktober — dann tritt sein Mietvertrag in Kraft — werden die Bauarbeiter zur Sanierung anrücken, so der künftige Betreiber. Neben einer barrierefreien Gestaltung plant er etwa die Vergrößerung der Leinwände. Auch das Programm ließe sich laut Weber ausbauen.

Ideen hat der Nürnberger Multiplex-Chef, der das Manhattan 1983 eröffnet und 2007 abgegeben hatte, auch für das im Westen an das Haus angrenzende Grundstück: „Direkt neben dem bestehenden Kino Manhattan soll ein Neubau für ein reines Deluxe-Multiplexkino entstehen“, heißt es forsch in seiner Pressemitteilung. Weber schwebt ein Komplex mit bis zu acht Sälen und 600 Plätzen vor, der auch Publikum aus dem Umland locken soll. „Die Familie Weber hat das Bauvorhaben der Stadt Erlangen vorgestellt (. . .) Sollte von Seiten der Stadt kurzfristig grünes Licht gegeben werden, ist eine Fertigstellung bis Mitte 2018 denkbar“, so Weber.

In der Erlanger Stadtverwaltung sorgte der Cinecittà-Betreiber mit seinen Konzeptänderungen für einige Verwunderung. 

Konkrete Gespräche habe es nicht gegeben, auch wenn per Pressemitteilung ein anderer Eindruck erzeugt werden soll, sei nichts in trockenen Tüchern, betont Kulturreferent Rossmeissl. Nachdem Weber erst vor kurzem die Pläne für die Umgestaltung des Manhattan in ein Deluxe-Kino vorgestellt hatte, wollte die Stadt die jetzigen Betreiber Elisa Coburger und Peter Zwingmann bei der Suche nach einem neuen Standort unterstützen.

Die beiden hatten sich mit dem Eigentümer der Immobilie nicht auf eine Verlängerung des Ende September auslaufenden Mietvertrags einigen können. Unter den möglichen Flächen für eine Neuansiedelung war auch das Terrain neben dem Manhattan, das Weber nun im Auge hat.
Erlangen brauche ein Programm-Kino, man wisse aber auch, was man an den bisherigen Betreibern habe, erklärt Rossmeissl. Wolfram Weber wird das nicht gerne hören.

9 Kommentare