Die Olympischen Spiele 2016 im Visier

15.7.2011, 08:00 Uhr
Die Olympischen Spiele 2016 im Visier

© Klaus-Dieter Schreiter

„Wenn wir 2016 in Rio mindestens einen unserer Talente am Start haben, dann wären wir total zufrieden“, strahlt der Erlanger Erfolgs-Schwimmtrainer Roland Böller, und er ergänzt mit einem verschmitzten Lächeln: „Und wenn wir zwei gute Athleten hervorbringen, dann nehmen wir beide mit.“ Mit dem Projekt „Team Olympia 2016“, in dem die talentiertesten Athleten aus der Metropolregien zusammengefasst und gezielt gefördert werden sollen, will man dieses Ziel erreichen.

Sieben Schwimmer

Derzeit sind dafür sieben Schwimmerinnen und Schwimmer vorgesehen, die bereits erste Erfolge bei Meisterschaften erzielt haben. Dazu gehören auch Nadine Laemmler, Konstantin Walter, Nils Wich-Glasen und die deutsche Vizemeistern über 1500 Meter Freistil Nadja Müller. „Ich bin glücklich und froh dabei sein zu dürfen“, strahlt die nur 1,68 Meter große 18-Jährige, die neben der Schule neun Mal pro Woche trainiert und dabei 50 Kilometer schwimmt. Das alleine reicht aber nicht, um die strengen deutschen Olympianormen zu erfüllen, kontinuierlicher Leistungsaufbau ist notwendig.

Höhentrainingslager vor Wettkämpfen gehören dazu, doch seien mindestens 2000 Euro pro Schwimmer und Lager erforderlich, sagt Cheftrainer Roland Böller. Das kann der Verein alleine nicht aufbringen, und darum haben sich Sponsoren zusammengetan, die für das Projekt „Team Olympia 2016“ Patenschaften für die Schwimmerinnen und Schwimmer übernommen haben und etwa 20000 Euro für jedes Trainingslager in einen Topf werfen.

„Viele nette Gespräche“ habe er mit den Sponsoren gehabt, sagt Roland Böller, und er verspricht, deren Geld „so verantwortlich wie möglich zu verwenden“. Die Sprecherin der 16 Geldgeber Patrizia Medla nennt die Gründe, warum die Unternehmer aus der Region gerne den Erlanger Schwimmsport unterstützen. „Wir identifizieren uns mit dem ehrgeizigen Ziel des Projekts und wollen dabei helfen, einen Erlanger Athleten zu den Olympischen Spielen zu bringen und den Standort Erlangen als Schwimmhochburg weiter zu festigen“.
 

Vertrauensvolle Zusammenarbeit


Man brauche eben „in einem Bundesland, das nicht gerade sportfreundlich ist“, solche Sponsoren für den Erfolg, sagt dazu BSV- Vizepräsidentin Martina Markus. Die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Roland Böller hebt sie besonders hervor und gesteht, der Aufbau des dritten bayerischen Leistungszentrums in Erlangen (neben Würzburg und München) „wäre nicht mit jedem Trainer möglich gewesen“. Weil der BSV die Arbeit des Erlangers so schätzt hat man ihm auch gleich einen neuen Vertrag gegeben. Er gilt bis zum Jahr 2016.