Erhält Neunkirchen einen Rathaus-Neubau?

23.6.2017, 18:00 Uhr
Erhält Neunkirchen einen Rathaus-Neubau?

© Harald Hofmann

Im Gemeinderat gibt es Überlegungen, eventuell auch einen Rathaus-Neubau ins Auge zu fassen. Erörtert wurde das Thema bei einer Klausurtagung des Gremiums im März. Für eine Million Euro umgestaltet werden soll das jetzige Rathaus aber in jedem Fall; Hauptausgabeposten sind hierbei energetische Sanierungen und Maßnahmen zur Barrierefreiheit; für beides sind üppige Zuschüsse aus dem Kommunalinvestitionsprogramm möglich.
Diese Fördermittel will, so ein Beschluss vom Mittwoch, die Kommune beantragen und bei einem eventuellen Rathaus-Neubau und der Umnutzung des Klosterhofes notfalls zum Teil zurückerstatten. Dies könnten im ungünstigen Fall bis zu 465 000 Euro sein.
Zur dicken Rücküberweisung muss es aber nicht kommen, obwohl die staatliche Förderung eine Zweckbindung von 25 Jahren vorsieht. Da die Überlegungen zur Rathaus-Standortfrage im Rahmen des „Integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzept” noch unbestimmt sind, gebe es zum jetzigen Zeitpunkt kein Förderhindernis, teilte die Regierung der Marktgemeinde mit.

Die Nutzungsalternativen für den Klosterhof bei einem Rathausneubau – VHS-Belegung, Haus der Vereine oder Bürgerhaus – seien von der Regierung auch nicht in Frage gestellt worden.
Bürgermeister Heinz Richter beantwortete unsere Rückfragen vorsichtig. Für den Fall eines Rathaus-Neubaus könne er heute noch keine konkreten Angaben über den Zeitpunkt und den Standort machen. Auch die Kosten müssten erst noch ermittelt werden.

Über Nacht werde ein solches Projekt aber nicht realisiert, sondern höchstens „mittelfristig“, zumal andere Aufgaben wie der Aus- oder Neubau der Grundschule (Ganztagsbetreuung), der Hochwasserschutz und eben auch die Klosterhof-Sanierung anstünden.
Günstig am jetzigen Rathaus sei die zentrale Lage, und manche Mitarbeiter schätzten auch den Charme des historischen Gebäudes. Räumlich stoße man im Klosterhof aber auch an Grenzen. Manche Dienststellen seien nur bei Durchquerung anderer Amtszimmer zu erreichen.
Alles in allem, so Richter, seien bei der Gemeindeverwaltung 66 Mitarbeiter in Voll- und Teilzeitarbeit beschäftigt. Man werde weiter die Alternativen gegeneinander abwägen; die Gemeinderatskollegen hätten die Einbeziehung einer Neubau-Prüfung keineswegs als abwegig empfunden, ergänzte er.
Ein weiterer Tagesordnungspunkt der Juni-Sitzung des Gemeinderats: Die Diakonie für Kinder und Jugend e.V. bietet insgesamt 68 Betreuungsplätze für Schulkinder von sechs bis 14 Jahren an: 33 am ersten Standort in der „Fröschau” (seit 2006) und 35 zusätzlich seit Oktober 2015 in einem Anwesen in der Dormitzer Straße.
Die Gemeinde verlängert den Mietvertrag für das Anwesen in der Dormitzer Straße bis 31. August 2020. Der Staat fördert die dortige Betreuung mit 62 643 Euro und die Marktgemeinde mit 57 825 Euro.

 

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