Erlangen: In keiner mittelfränkischen Stadt wird mehr gebaut

14.8.2018, 06:00 Uhr
Erlangen: In keiner mittelfränkischen Stadt wird mehr gebaut

© Klaus-Dieter Schreiter

Die LBS nutzte dabei Daten des Landesamts für Statistik. Demnach sind in Erlangen im vergangenen Jahr 8,7 neue Häuser oder Wohnungen je 1000 Einwohner fertiggestellt worden. Das ist deutlich mehr als der bayerische Durchschnitt (4,2) und der höchste Wert in Mittelfranken.

In Fürth sind beispielsweise 5,9 neue Häuser oder Wohnungen pro 1000 Einwohner entstanden, so die LBS in einer Pressemitteilung. Die Kleeblattstadt sichert sich hiermit den zweiten Platz in Mittelfranken. Der Landkreis Erlangen-Höchstadt erreichte mit 4,3 Wohneinheiten den dritthöchsten Wert im Regierungsbezirk, Nürnberg belegt mit gleicher Zahl denselben Platz. Der Landkreis Fürth landet mit dem Wert 3,4 auf Platz sieben (von zwölf). Schlusslicht bildet die Stadt Ansbach (1,5). 

Im gesamten Freistaat wurden laut LBS 2017 rund 61.000 Wohneinheiten fertig gestellt. Das ist immer noch weniger als der Bedarf, der nach Einschätzung des Forschungsinstituts Empirica derzeit bei rund 70.000 Wohneinheiten liegt, erklärt die LBS.

Die Daten geben nur Auskunft über die Neubauten, aber keine Aufschlüsselung nach sozialem Wohnungsbau. Hier ist der Bedarf aber auch groß, weil sich nicht jeder bei den derzeitigen Höchstpreisen eine eigene Immobilie leisten kann.

Der Bauboom wird sich in Erlangen fortsetzen. Allein die städtische Gewobau will drei Großprojekte vorantreiben: In der Odenwaldallee sind 90 neue Wohnungen und zehn Gewerbeeinheiten geplant, 400 neue Wohnungen sollen durch die Erhöhung von drei auf fünf Stockwerken in der ehemaligen "Housing Area" entstehen, und in der Johann-Jürgen-Straße sind südlich des Erba-Geländes rund 90 neue Wohnungen geplant.

640 neue Wohneinheiten

Erlangen: In keiner mittelfränkischen Stadt wird mehr gebaut

© Foto: Klaus-Dieter Schreiter

Auch die GBW lässt in Erlangen neue Wohnprojekte entstehen: Im "Jaminpark" werden 640 neue Wohneinheiten gebaut, in der Isarstraße sind es 208 Wohnungen, und in der Marienbader-/Oppelner Straße wurden durch Aufstockung eines Gebäudes neue Wohnungen geschaffen.

Auf selbst genutzte Häuser und Wohnungen setzt Schultheiss-Wohnbau: In der Herzogenauracher Straße und im Lerchenbühl entsteht neuer Wohnraum. Auch Sontowski & Partner bietet in Erlangen Eigentumswohnungen und Häuser an. Und in Bruck will die Münchener Unternehmensgruppe Jost hochwertige Appartements für Studenten realisieren. Auch das Studentenwerk will die Wohnungsnot bei Studenten mildern: Im "Campus Süd" werden sechs Gebäude mit 410 Wohnungen für Studenten bereits genutzt.

Der Stadtrat Erlangen unterstützt, wo immer es möglich ist, die Schaffung von Wohnraum: So wurden 2016 insgesamt 147 Baugenehmigungen für Neubauten auf dem Wohnungssektor erteilt. 2016 gab es in der Stadt 19 223 Wohngebäude. Es werden jetzt noch mehr.

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