Erlangen: Kaffee besser nicht in Pappe

6.7.2016, 10:00 Uhr
Erlangen: Kaffee besser nicht in Pappe

© Ralf Rödel

320 000 Coffee-to-go-Becher wandern pro Minute in Deutschland über die Ladentheken und nach kurzer Zeit im Müll. Wertvolle Ressourcen werden für ein vergleichsweise kurzes „Vergnügen“ verbraucht. Im März vergangenen Jahres hat deshalb die Münchner Studentin Julia Post das Projekt „Coffee-to-go-again“ ins Leben gerufen, das die Zahl von Einwegbechern reduzieren will und auf selbst mitgebrachte Thermotassen oder Becher setzt. Zu diesem Zweck hat sie einen eigenen Aufkleber entworfen, der Bäckereifilialen oder Cafés kennzeichnet, in denen Kaffee statt in ressourcenverschlingenden Pappbechern in mitgebrachten Mehrwegbechern geschlürft werden kann.

Mittlerweile beteiligen sich bundesweit rund 200 Geschäfte. In Erlangen sind unter anderem Der Beck mit seinen 29 Erlanger Filialen und die Firma Brezen Meyer mit insgesamt fünf Filialen vertreten. Ebenfalls mit ihm Boot sind der Kalchreuther Bäcker, Yormas am Bahnhof, Tchibo oder die Kaffeerösterei Königsmanns. Insgesamt beteiligen sich derzeit 15 Bäckereien, Cafés und Geschäfte in der Hugenottenstadt an dem Projekt.

„Müllvermeidung beginnt im Kleinen und jeder kann einen Beitrag leisten“, sagt Bürgermeisterin Susanne Lender-Cassens. „Gerade in einer Uni-Stadt wie Erlangen ist der Kaffee zwischendurch beliebt. Mit unserer Kampagne für wiederbefüllbare Kaffeebecher wollen wir Alternativen aufzeigen und dazu anregen, den alltäglichen Ressourcenverbrauch kritisch zu hinterfragen. Denn Erlangen kann auch bei diesem Thema ein Vorreiter im Umweltschutz werden.“

Rechtlich stellt Julia Posts Mehrwegkonzept für den Zwischendurch-Kaffee-Genuss kein Problem dar. Es reicht eine „Sichtprüfung“ der mitgebrachten Mehrwegbehälter. Sprich, ist die Tasse sauber, gibt‘s auch lecker Kaffee.

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