Erlangen: Neues Konzept für geplante Vierfach-Turnhalle

19.9.2015, 11:35 Uhr
Erlangen: Neues Konzept für geplante Vierfach-Turnhalle

© Stadt Erlangen

Baureferent Josef Weber sprach von einer „Sport-achse“, die auf dem Festplatz an der Hartmannstraße entstehen soll. Denn in der Vierfach-Sporthalle (das Wort Handball-Halle fiel in der gesamten Veranstaltung nicht) sollen Schülerinnen und Schüler des Ohm- und Marie-Therese-Gymnasiums, der Franconian International School und der Montessori-Schule Sport treiben. Auch Vereine sollen die Halle nutzen.

Weil die vier Hallen mit flexiblen Trennwänden ausgestattet sind, könnten auch Heimspiele des Handball-Clubs Erlangen vor dann etwa 3200 Zuschauern statt finden. Die neue Halle, die als „Bürger-Begegnungs- und Gesundheitszentrum“ (BBGZ) entstehen soll, werde auch über Tribünen auf drei Seiten verfügen.

Zuschüsse will die Stadt über die Bundes-Programme „Soziale Stadt“ oder „aktive Zentren“ erhalten, deshalb könne er nicht sagen, welche Kosten im Endeffekt auf die Stadt zukommen, so Weber. Er machte bei der Präsentation auch klar, dass es „keinen Eingriff in das Naturschutzgebiet“ geben werde.

Defizit an Sporthallen beseitigen

Parkplätze für sportliche oder andere Großveranstaltungen seinen genügend vorhanden oder werden geplant, so Weber. Im Norden der neuen Halle seien bis zu 400 Stellplätze möglich, die auch von Besuchern des Röthelheimbads genutzt werden könnten. Und im Süden können vermutlich die knapp 800 Parkplätze der Universität genutzt werden. „500 bis 700 Meter Fußweg zur Halle sind zumutbar.“ Die Nutzung der Uni-Parkplätze werde zurzeit ausgehandelt.

Die „Sportachse“ wird ergänzt durch den Neubau der „Seilkletterhalle“ des Alpenvereins Erlangen, die deren Vorsitzender Kai Lenfert erläuterte. Als „größter Verein“ in der Stadt müsse der Alpenverein ein Angebot für „urbanes Klettern“ machen. Die neue Kletterhalle soll im Osten an das BBGZ anschließen. Lenfert: „Das Indoor-Kletterzentrum nimmt auch viel Druck von den Felsen in der Natur.“

Das Fraunhofer Institut wird in Zusammenarbeit mit dem Institut für Sportwissenschaft und Sport der Universität sich der wissenschaftlichen Seite des Sports annehmen, sagte Bürgermeisterin Susanne Lender-Cassens. „In Erlangen muss auch Leistungssport wie Handball oder Schwimmen einen Platz finden“, vor allem sei das BBGZ aber notwendig, um das seit 2006 bestehende Defizit an sportlich nutzbaren Hallen zu beseitigen.

Hartmannstraße schon jetzt überlastet

Oberbürgermeister Florian Janik wies die rund 150 Besucherinnen und Besucher darauf hin, dass in der Halle auch andere Großveranstaltungen statt finden könnten. „Wir wissen aber noch nicht, welche das sein könnten“. Die Halle müsse eben intensiv genutzt werden.

In der Bürger-Fragestunde wurde die Problematik des Verkehrs angesprochen. Die Hartmannstraße sei jetzt schon überlastet und die Busse zu bestimmten Zeiten restlos überfüllt. Nach dem Bau der Halle werde sich der „Verkehr noch weiter verdichten.“

Veranstaltungen seien niemals geräuschlos, erwiderte Florian Janik. „Bei einem Event können aber zum Beispiel Fanbusse direkt vor oder neben der Halle parken“. Alle anderen Besucher müssten dann aber auf die Uni-Parkplätze ausweichen. Die Stadt will aber eigentlich erreichen, dass es zum Beispiel für Handball-Fans aus Nürnberg auch Kombi-Tickets gebe: Im Eintritt für das Spiel ist bereits die Fahrkarte enthalten.

Die geplante Nachverdichtung der Housing Area und das neue BBGZ würden den Druck auf das Naturschutzgebiet erhöhen, war sich eine Fragestellerin sicher. Vor allem wegen der Parkplätze könnte der Verkehr noch einmal zunehmen.

Kosten stehen noch nicht fest

Baureferent Weber erklärte, dass es in der Housing Area auf jedem Grundstück der neuen Häuser Stellplätze geben müsse. Auch sei überhaupt nicht sicher, welche Zahl an Parkplätzen am BBGZ geschaffen werden. „Das muss der Stadtrat entscheiden.“

Ein „interessierter Bürger aus der Schenkstraße“ wollte wissen, warum das BBGZ nicht am Großparkplatz beim Bahnhof geplant werde. Hier wies Janik darauf hin, dass die Vierfach-Turnhalle vor allem als Schulhalle mit „Nähe zu den Schulen“ geplant sei. Es sei also nicht sinnvoll, die Schülerinnen und Schüler mit dem Bus durch die halbe Stadt zum Großparkplatz zu fahren.

Ein Fragesteller wollte wissen, was an den acht Millionen Euro Baukosten für das Projekt dran sei. Auch fragte er, ob neue Wege zur Halle geplant seien. „Die Kosten stehen noch nicht fest“, sagte Josef Weber. „Wir müssen erst noch abwarten, welche Zuschüsse es für den Neubau geben wird“. Neue Wege seien auch nicht geplant. Es gebe ja bereits „Trampelpfade“.

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