Erlangen: „Wir wollen für Französisch begeistern“

25.1.2017, 17:00 Uhr
Erlangen: „Wir wollen für Französisch begeistern“

© Harald Sippel

Die Idee gibt es bereits seit über sieben Jahren. Das dfI möchte einen Kindergarten mit einer auch französisch geprägten Vorschulerziehung gründen. Eine wichtige Voraussetzung, um dieses Projekt umzusetzen, liegt nun vor. Nachdem der Stadtrat den Bedarf an Kindergarten- und Krippenplätzen festgestellt hat und dem dfI eine staatliche Förderung zugesichert wurde, wenn es eine Einrichtung aufbaut, kann losgelegt werden. Bei der Suche nach geeigneten Räumen ist das dfI soeben fündig geworden. „Derzeit laufen Gespräche“, sagt dfI-Mitarbeiterin Eva Fiederer. „Wir sind sehr zuversichtlich, dass das klappt.“

Die Räume befinden sich im Umkreis der Pestalozzischule. Das kommt nicht von ungefähr. Bereits jetzt gibt es eine enge Kooperation zwischen dem dfI und der Grundschule. Seit dem Schuljahr 2011/12 ist die Bildungseinrichtung „Schwerpunktschule Französisch“. Erlangen sei die „französischste Stadt Bayerns und wir haben das größte Französischangebot Bayerns“, heißt es auf der Internetseite der Schule. Das Ziel sei, so früh wie möglich Französisch als Fremdsprache zu offerieren, „denn das beste Lernalter für eine Zweitsprache liegt zwischen dem vierten und achten Lebenjahr".

Umgesetzt wird dies jetzt schon nicht nur mit dem Angebot freiwilliger Arbeitsgruppen, in denen die Sprache erlernt werden kann. Französisch wird in den Ganztagsklassen bereits in der ersten Klassenstufe als Fremdsprache eingeführt. In der Mittagspause der Ganztagesklassen wird spielerisch mit Sport, Tanz und Kreativem der unverkrampfte Umgang mit der französischen Sprache eingeübt. Das Mittagessen wird vom Team des dFi betreut.

Zusätzlich gibt es Angebote für französische Muttersprachler — etwa eine intensive Deutschförderung und Französisch. Und jeden Freitagnachmittag ist das dfI an der Schule. Dann kommen über 100 frankophone Kinder — meist aus binationalen Ehen und zweisprachig aufwachsend— aus ganz Erlangen und der Umgebung, um hier den Kontakt mit der französischen Sprache zu intensivieren.

Für das dfI ist es also nur folgerichtig, dass es den deutsch-französischen Kindergarten in der Nähe der Pestalozzischule ansiedeln will. Von dem Vorhaben, die Einrichtung direkt an der Schule unterzubringen, hat man sich jedoch verabschiedet. Ein Umbau, der den Richtlinien für Kita-Einrichtungen entspricht, hätte zu viel gekostet, sagt Eva Fiederer.

Anfang 2019, so meint sie, könnte der eingruppige deutsch-französische Kindergarten nun endlich Realität werden — und eventuell könne sogar eine Krippe hinzukommen.

Die Erzieher werden sowohl deutsch- als auch französischsprachig sein.

„Wir wollen für die Sprache begeistern und sie möglichst früh einführen“, erklärt die dfI-Mitarbeiterin. Die schulische Weiterführung gebe es ja bereits: mit der Pestalozzi-Grundschule und „danach idealerweise das Ohmgymnasium bis zum AbiBac“, dem deutsch-französischen Abitur.

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