Erlanger Idee: Motor raus und Grill in das Auto

11.8.2016, 18:00 Uhr
Erlanger Idee: Motor raus und Grill in das Auto

© Foto: Klaus-Dieter Schreiter

„Was macht man mit einem Seat Ibiza Baujahr 1998, wenn man nicht mehr durch den TÜV kommt?“, fragten sich Daniel Urban aus Büchenbach und seine Freunde Achim Hofmann und Kay Bormann. Die alte Karre mit viel Spaß auf einem Feld zu zerlegen war ihr erster Gedanke. Der zweite war dann, sich die Karosse noch irgendwie nützlich zu machen.

Also wurde im Internet gegoogelt, und dabei stießen die drei auf einen Grill im Auto. Da sie ohnehin auch mit etlichen anderen Freunden gerne grillen und demnächst sogar eine große Party anstand, war die Entscheidung sofort gefallen. Der alte Seat sollte zu einem Autogrill umgebaut werden.

Weil man dafür etwas mehr Platz benötigt, den nur einer der Freunde in Buttenheim bieten konnte, wurde das alte Auto mit dem letzten Rest Benzin im Tank dorthin gefahren. Ganz hatte der restliche Sprit dafür aber nicht mehr gereicht, die letzten Meter musste die Karre geschleppt werden.

Und dann ging es an die Arbeit. Zunächst wurde der Motorblock ausgebaut, dann der größte Teil der Elektrik entfernt und auch noch das Heck abgetrennt. Dort wo der Motor saß wurde eine stählerne Wanne eingebaut für die Grillkohle, und damit der blank polierte Lack durch die Hitze des Grills nicht abplatzt wurden Aluminiumbleche zur Wärmeableitung montiert.

Echte Grillmeister bringen bekanntlich die Kohle mit einem Blasebalg oder mit einem Föhn zum Glühen, die drei Bastler hatten da eine bessere Idee: Sie bauten die Lüfteranlage des alten Seat so um, dass sie in die Kohle bläst und sie so mit Sauerstoff versorgt. Und weil ein ordentliches Licht spät abends beim Grillen auch nicht schlecht ist wurden die Scheinwerfer wieder in Betrieb genommen. Der Strom für Licht und Lüfter kommt aus der Autobatterie.

Weil der Autogrill zu einer fest eingeplanten Party auf der Terrasse von Daniel Urban in Baiersdorf fertig werden sollte, haben die drei Freunde fünf Tage und Nächte hintereinander an dieser Konstruktion gebaut. Dann musste auch noch das Heck verschrottet und der Autogrill von Buttenheim nach Baiersdorf gebracht werden. Dafür haben sich die Bastler einen Hänger in Fürth geliehen und den Grill damit transportiert.

In Baiersdorf angekommen, war dann auch noch der Gartenzaun des schmucken Reihenhauses im Weg, auf dessen Terrasse das halbe Auto seinen Platz haben sollte. Aber diese letzte Hürde wurde auch noch gemeistert, zumal man den Autogrill auf seinen beiden Originalreifen und einem Stützrad durch die Gegend fahren kann. „Unser Grill ist einmalig nicht nur in unserem Freundeskreis, sondern wohl in der ganzen Region“, freuen sich die drei stolz, während sie den Grill anzünden.

Nur mit dem Rost, den sie im Internet gekauft haben, weil sie sonst nirgends ein so großes Teil gefunden hatten, sind sie noch nicht so ganz zufrieden. Das Metall biegt sich durch, wenn zu viel Fleisch darauf liegt. Aber dafür werden sie auch noch eine Lösung finden.

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