Erlangerinnen dominieren Heim-Triathlon

08.08.2010, 19:15 Uhr
Erlangerinnen dominieren Heim-Triathlon

© Klaus-Dieter Schreiter

- Im Ziel war die TV48-Mitteltriathletin Isabella Jungfer fix und fertig. Mit 4:13:19 hatte sie eine Zeit hingelegt, die sie noch nie in Erlangen erreicht hatte. Als sie vom Streckenposten eine gute Zwischenzeit zugerufen bekommen hatte, sagte sie im Ziel, da habe sie nur noch daran gedacht, unter 4:16 zu bleiben, und deshalb sei sie gelaufen, was die müden Beine hergaben.

Dabei wäre es auch ohne diesen Ansporn ein ungefährdeter Start-Ziel-Sieg geworden, denn als Erste war sie bereits auf das Fahrrad gestiegen, und diese Führung hatte sie ständig ausgebaut. Der Mitfavoritin Julia Schümann aus Jena hatte sie fast sechs Minuten abgenommen. Bayerische Meisterin wurde Jungfer aber nicht, weil sie in der Schweiz lebt. Diesen Titel holte sich die Fünfte Kathrin Glasl (Rosenheim).

Bei den Männern darf sich der Sieger im Mitteltriathlon, Andreas Dreitz vom ASC Kronach-Frankenwald, auch bayerischer Meister nennen. Mit 3:35:39 lag er nur gut eine Minute vor Peter Hein aus Crailsheim und knapp vier Minuten vor dem Möhrendorfer Bernd Hagen, der für den SSV Forchheim startet. Bester Erlanger wurde Lukas Schmidt vom Turnerbund auf Platz 27, bester TV48-Athlet Ralph Harti auf Rang 34.

Sieg ohne Heimvorteil

Auch im Kurztriathlon dominierten die Damen des gastgebenden TV48, obwohl die Besten gar nicht am Start waren, weil sie zeitgleich beim Weltcup in Ungarn kämpften. Juliane Straub aber bewies eindrucksvoll, dass sie zur absoluten Leistungsspitze im Verein gehört und siegte souverän mit 2:11:12 und mehr als sechs Minuten Vorsprung vor Vereinskameradin Astrid Karnikowski, die 2008 den Erlanger Triathlon gewonnen hatte. Straub war bereits als Erste aus dem Wasser gestiegen und hatte die Führung kontinuierlich ausgebaut. Zu Hause ist die Siegerin in Potsdam, und war in Erlangen noch nie am Start, obwohl sie für den TVE startet. Deshalb habe sie auch keinen Heimvorteil gehabt, sagte sie hernach völlig frisch und überglücklich im Ziel.

Bei den Männern siegte überraschend Marcus Schattner von der TSG Roth in 2:01:00. Er hatte schon 2002, 2003 und 2004 gewonnen und wollte damals eigentlich aufhören. Tatsächlich, sagte er hernach, habe er den Leistungssport aufgegeben und trainiere weniger. Er hatte vorm Ziel sogar noch so viel Zeit, dass er einem Kind das Fahrrad hinauf zum Membacher Steg schieben konnte. Der beste TV48-Athlet beim Kurztriathlon war Thomas Legominski auf Platz 14. Seine stärkeren Vereinskameraden mussten zur selben Zeit in Kronach beim Regionalliga-Finale ran.

Trotzdem war der 21. Erlanger Triathlon bestens besetzt, weil, wie Moderator Artur Schmidt sagte, ein ganz besonderes Flair herrsche, nicht wie anderswo der Kommerz im Vordergrund stehe, und auch die Startgebühr mit maximal 90 Euro noch human sei.