Finanzen und Visionen beim Erlanger Freibad West

11.4.2013, 08:42 Uhr
Finanzen und Visionen beim Erlanger Freibad West

© Bernd Böhner

Allerdings ist die finanzielle Spanne zwischen den insgesamt fünf Varianten durchaus beachtlich. Für rund 5,6 Mio. Euro (netto) wäre eine Bestandssanierung zu bekommen, die unter anderem einen neuen Bodenbelag rund um das Sprungbecken, ein neues Edelstahlbecken, und neue Filteranlagen für alle Becken vorsieht. Dazu würden ein neuer Umkleide- und Eingangsbereich mit Kiosk kommen sowie ein Wasser-, Trocken- und Matschspielplatz. Der Spielbereich soll zudem einen WC-Bereich mit Wickeleinrichtung erhalten.

Bei einer Verlagerung der Umkleiden an die Damaschkestraße ließe sich mit 300.000 Euro Mehrkosten Platz für ein Hallenbad auf der südöstlichen Seites des Badgeländes (Radweg) schaffen.

Die Variante mit einer Überdachung des 50m-Beckens durch eine Traglufthalle stellte das beauftragte Unternehmen Plafog aus Kulmbach zwar der Vollständigkeit halber vor, riet aber energisch davon ab – womit es nach den bereits gemachten Erfahrungen beim Röthelheimbad offene Türen einrannte.

Will man in Sachen Hallenbad jetzt schon Nägel mit Köpfen machen, müsste man richtig tief in die Tasche greifen: Rund 15 Mio. Euro wären für eine Planungsvariante zu veranschlagen, die bei der anstehenden Sanierung einen Umkleidetrakt vorsieht, an den später das Hallenbad angeschlossen würde. Etwa 8,9 Mio. Euro soll zunächst dieser erste Bauabschnitt kosten, das Hallenbad wäre der zweite Abschnitt. Würde man den Kabinentrakt an der Damaschkestraße platzieren, könnte das Hallenbad im Süden beim Parkplatz entstehen. Nachteil dieser Variante ist der damit verbundene Abriss des Jugendhauses. Der kann vermieden werden, wenn die Kabinen auf der Parkplatzseite entstünden und das Bad parallel zum Rad- und Fußweg an der Südostseite des Badgeländes.

Laut Plafog-Geschäftsführer Manfred Klaus könnte die Filteranlage für das Freibad auch für ein Hallenbad genutzt werden, da kein Parallelbetrieb der beiden Bäder vorgesehen sei.

Im Sportausschuss stieß die zuletzt genannte Variante auf den größten Zuspruch, die Entscheidung liegt aber bei den Stadtwerken, in deren Aufsichtsrat auch der Oberbürgermeister und die Stadtratsfraktionen vertreten sind. „Der Stadtrat wird eine Entscheidung treffen müssen und diese in den Aufsichtsrat einbringen“, sagte Stadtwerke-Vorstand Matthias Exner im EN-Gespräch.

Neues Frankenhof-Gutachten

Anfang Mai gebe es die nächste Sitzung des Gremiums, in der das weitere Vorgehen beraten werden soll. Parallel laufe auch die Eigentumsübertragung des Bades an die Stadtwerke. Nach Möglichkeit soll die Sanierung nach der Badesaison 2013 beginnen. Letztlich hänge aber alles von den Finanzen ab, so Exner. Und von der Betriebsdauer des Frankenhofbads. Hierzu soll es im Herbst ein neues Gutachten geben.

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