Holzwurm knabbert an Prozessions-Figuren

NEUNKIRCHEN - Der vor Jahrhunderten noch verbreitete Brauch der Karfreitagsprozession in katholischen Pfarreien wird nur noch an drei Orten in Bayern gepflegt, rechnet man den 1998 in München eingeführten "Kreuzweg der Nationen" hinzu. Auf eine jahrhundertelange Tradition können lediglich die religiösen Umzüge in Lohr am Main und in Neunkirchen am Brand verweisen.

Die Karfreitagsprozession ist in der Brandbachgemeinde seit 1668 überliefert. Sie wird somit im kommenden Jahr (Termin 30. März) 350 Jahre alt. Von ursprünglich Dutzenden bildlicher und figürlichen Darstellungen, die früher mitgeführt wurden, sind einschließlich des "Reliquienkreuzes mit Kreuzsplitter" noch elf erhalten.

Einige der Figuren, die bis in 17. und 18. Jahrhundert zurückreichen, weisen leider Alterungsschäden und Holzwurmbefall auf. Die Gemeinde will sie rechtzeitig zum Prozessionsjubiläum 2018 restaurieren lassen.

Einstimmiger Beschluss

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nordbayern.de

25.3.2016, 16:23 Uhr

Passion in Neunkirchen: Karfreitagsprozession zum Gedenken an Leid Christi

Acht der sakralen Plastiken sind im Besitz der Marktgemeinde und in schlechterem Zustand als die kirchlichen. Die Kommune will ihnen – so der einstimmige Beschluss des Kulturausschusses – zu altem Glanz verhelfen. Der Holzwurmbefall wird durch Kammerbegasung beseitigt, die Risse, Farbabsplitterungen und abgebrochenen Finger und Zehen an den Figuren sollen durch einen Restaurator behoben bzw. ersetzt werden.

Die Katholische Kirchenstiftung hat zur Instandsetzung der Prozessionsfiguren in Gemeindebesitz einen Zuschuss von 25 Prozent zugesagt. Die Kommune, die das religiöse Kulturgut pflegen und erhalten will, bemüht sich zur Finanzierung auch um Fördermittel der Denkmalbehörde, der Bayerischen Landesstiftung und des Landkreises. Auch Spenden seitens der Wirtschaft erhofft man sich.