IHK: "Massiv in HighTech investieren"

7.8.2018, 18:53 Uhr
IHK:

© Bernd Böhner

Das Paket verfügt über ein Gesamtvolumen von rund 380 Millionen Euro, von denen etwa 270 Millionen aus staatlichen Mitteln aufgebracht werden müssten. IHK-Präsident Dirk von Vopelius über das einstimmig von der IHK-Vollversammlung verabschiedete Konzeptpapier: "Die IHK will sich mit ihrer Initiative aktiv in die Strategieentwicklung der Region einbringen und einen Beitrag zur forschungspolitischen Diskussion leisten. Wir müssen jetzt massiv im HighTech-Bereich investieren."

Als Kompetenzfelder sind Medizin und Gesundheit, Information und Kommunikation, Neue Materialien, Energie und Umwelt, Automation und Produktionstechnik sowie Verkehr und Logistik ausgewiesen, als Aktionsfelder die digitale Gesundheitswirtschaft, nachhaltige Energiesysteme, vernetzte Produktion sowie intelligente Mobilität.

Bei zwei Projekten liegt die Federführung beim Medical Valley EMN in der Henkestraße. So soll die strategische Partnerschaft "Digital Health Innovation Plattform (d.hip)" aus dem Universitätsklinikum, Siemens Healthineers, der FAU und Medical Valley der Innovationsführer für digitale Anwendungen zur Optimierung der Gesundheitsversorgung werden. Neben hochkarätigen Innovationsprojekten, einem Data Center und einem umfassenden wissenschaftlichen Programm (Berufung von Juniorprofessuren, internationales Doktorandenprogramm) würde dann um d.hip ein weltweit einzigartiger Campus im Themenfeld Digital Health entstehen. 40 Millionen Euro werden dabei von 2018 bis 2022 benötigt.

Für "Robotik im Gesundheitswesen" soll von 2019 bis 2024 für zwei Millionen Euro ein Demo- und Transferzentrum realisiert werden, bei dem Pflegeassistenzsysteme bzw. -roboter in den Mittelpunkt rücken.

"Künstliche Haut" nennt sich das Projekt des an der Egerlandstraße angesiedelten FAU-Lehrstuhls für Fertigungsautomatisierung und Produktionssystematik von Prof. Jörg Franke zur intuitiven Interaktion zwischen Mensch und Maschine. Das Projekt, von Januar 2019 bis Dezember 2023 terminiert, verschlingt Kosten in Höhe von vier Millionen Euro.

Derselbe Lehrstuhl plant im gleichen Zeitraum zwei Kompetenzzentren: zum einen für elektrische Antriebstechnik mit einem Volumen von 15 Millionen Euro, zum anderen für Leistungs- und Signalvernetzung in mechatronischen Systemen für 13,5 Millionen Euro. Darüber hinaus soll das Projekt "Green Factory Bavaria" mit dem Ziel, Unternehmen bei der Verbesserung ihres Ressourcenverbrauchs zu unterstützen, weitergeführt werden. 18 Millionen Euro sind hier als Bedarf eingetragen, idealerweise bis Dezember 2022 zur Hälfte von der Industrie und dem Bayerischen Wissenschaftsministerium finanziert.

Der Lehrstuhl für Fertigungstechnologie von Prof. Marion Merklein an der Egerlandstraße erforscht Leichtbaustrategien bei der Automobilproduktion mit der vernetzten Fertigung von hybriden Blechbaugruppen. Hierfür soll bis 2025 eine digitalisierte Modellfabrik entstehen und der gesamte Weg von der Werkzeugfertigung bis zur geprüften Baugruppe umfassend analysiert werden. Das Projekt ist mit zehn bis zwölf Millionen Euro veranschlagt, inklusive eines Hallenneubaus.

44 Millionen Euro kostet der weitere Ausbau des Leistungszentrums Elektroniksysteme (LZE) an den Fraunhofer Instituten IIS und IISB, Am Wolfsmantel bzw. Schottkystraße, bis Juni 2021. 20 Millionen sind bereits im Haushalt des Freistaats vorgesehen. Das LZE, bei dem auch die FAU und Industriepartner mit im Boot sitzen, soll nach dem Ende seiner Pilotphase das führende Zentrum seines Schwerpunkts in Deutschland und Europa werden.

Das Bayerische Laserzentrum unter Prof. Michael Schmidt, Inhaber des FAU-Lehrstuhls für Photonische Technologie in der Konrad-Zuse-Straße, projektiert ein Photonikum-Direkt-Transferzentrum. "Das Unternehmen erhält hierbei nicht nur das Endergebnis, sondern die Mitarbeiter erlangen während der Projektlaufzeit ohne Verzögerung tiefgreifendes Prozessverständnis und profitieren von den kurzen Wegen und dem dynamischen Umfeld eines Forschungsunternehmens." Damit soll vor allem Flexibilität bei Mittelstandsfirmen geschaffen werden. Zwölf Millionen Euro Gesamtkosten müssen dabei gestemmt werden.

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