Kartenvorverkauf für ein Geister-Festival

20.6.2012, 00:00 Uhr
Kartenvorverkauf für ein Geister-Festival

Nicht weniger als 172 „Followers“ haben auf dem Facebook-Auftritt des Festivals den „Gefällt mir!“-Button angeklickt – ob es ihnen gefällt, Karten für ein Geisterkonzert gekauft zu haben, ist da noch nicht sicher, auch wenn die Bands mit Namen wie „Märzfeld“, „Winterstorm“, „Eisbrecher“ oder „Hämatom“ wahrhaft geisterliche Namen haben.

Absprachen unmöglich

In der Vorgeschichte laufen die Fäden erst einmal bei Dietmar Radde zusammen, der bei der Stadt Erlangen als Leiter des Spielplatzbüros den Raumbedarf für die Kinder- und Jugendkultur ordnet. An ihn war der Veranstalter André G. herangetreten mit dem Wunsch nach einem geeigneten Festivalgelände, das auch bald auf der Freizeitanlage an der Kraftwerkstraße in Frauenaurach gefunden werden konnte. Danach wurde der Veranstaltungsort zwar reserviert, der Veranstalter aber tauchte erst einmal ab und war für weitere Absprachen nicht mehr zu erreichen.

Und der Absprachen hätte es durchaus bedurft, waren doch weit über 2000 Besucher für das Festival angekündigt worden. Da sind ordnungsrechtliche Dinge zu besprechen, von der Strom- und Wasserversorgung bis zu Verpflegungsständen, Toilettenanlagen oder Parkplätzen.

Doch bis dahin gedieh das Unternehmen erst gar nicht – die Stadt strich zwischenzeitlich die Reservierung, weil es zu keinen weiteren Gesprächen mit dem Veranstalter kam. „Wir haben null Kontakt zum Veranstalter“, so Radde.

Stattdessen ist die Sache jetzt erst einmal bei der Polizei gelandet, die sich Gedanken darüber macht, wie es rechtlich zu beurteilen ist, dass für eine längst geplatzte Veranstaltung weiter Karten im Internet angeboten und verkauft werden – bis zum gestrigen Dienstag war dies jedenfalls noch möglich. Per Mausklick lassen sich ein Zwei-Tage-Festivalticket für 55 oder zwei Einzeltickets für je 32 Euro kaufen. Das Ticket für den Samstag garantiert Reggae, Ska und Punk. Das Ticket für den Freitagabend ist da schon realistischer: Es ist das Schwarze-Nacht-Ticket.

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