Kostenloses WLAN für alle kommt in Erlangen gut an

8.9.2017, 06:00 Uhr
Kostenloses WLAN für alle kommt in Erlangen gut an

© Matthias Balk/dpa

Zusammen mit dem eGovernment-Center, der Stadt Erlangen und der Initiative Freifunk Franken hatte das City-Management im Oktober 2015 eine Vorreiterrolle innerhalb der Region übernommen und stattete zunächst 20 Partner aus Handel, Dienstleistung und Gastronomie entlang der Achse Hauptstraße/ Nürnberger Straße mit Freifunk-WLAN-Routerknotenpunkten aus.

Das drahtlose lokale Netzwerk (englisch: Wireless Local Area Network — WLAN) ermöglicht die kostenlose und zeitgleich unbegrenzte Nutzung des Internets, beispielsweise über Smartphones.

Ziel des Erlanger Gemeinschaftsprojekts, das über das Städtebauförderungsprogramm "Aktive Stadt- und Ortsteilzentren" teilfinanziert wird, war es von Anfang an, das Freifunk WLAN-Netz in mehreren Schritten auf- und auszubauen, und damit allen Bürgern und Gästen der Stadt in weiten zentralen Bereichen den Internetzugang zu ermöglichen. Kostenlos und bequem, ohne umständliche Netzeinwahl.

Freifunk ist ein unabhängiges Netzwerk, es bedeutet uneingeschränkte und freie digitale Kommunikation. Jeder kann sich kostenlos über WLAN mit den Freifunk-Knotenpunkten in der Innenstadt verbinden, ohne Passwort und ohne Registrierung. Jeder darf dieses Netzwerk nutzen und bei der Erweiterung aktiv mitmachen.

Von diesem besonderen Service profitieren sollen vor allem die in der Innenstadt ansässigen, überwiegend inhabergeführten Partnerbetriebe in ihrem Wettstreit mit den großen Online-Versandhäusern. Zumal Passanten, die sich unterwegs regelmäßig im Internet bewegen, oft erst durch das Angebot des kostenlosen WLAN vor dem Schaufenster auf ein bestimmtes Fachgeschäft aufmerksam gemacht werden.

Der Wunsch, allen Nutzern flächendeckend das kostenlose Internet anbieten zu können, stellt die an der Realisierung Beteiligten, gewiss nicht nur in Erlangen, vor große Herausforderungen. Eine möglichst effiziente und raumgreifende Netzabdeckung auf öffentlichen Plätzen sowie entlang ganzer Straßenabschnitte kann nämlich nicht alleine durch die Installation und Inbetriebnahme möglichst zahlreicher Routerstationen in möglichst vielen Gebäuden erreicht werden.

Häufig wird die Funkleistung der Freifunk-Knoten vor Ort durch bauliche Barrieren verringert oder gar blockiert, etwa in Form besonders massiver Fassadenkonstruktionen oder durch spezielle Isolierglasfenster. Auch weist die Dichte der vorhandenen DSL-Anschlüsse, die zur Koppelung mit den Funkroutern benötigt werden, insbesondere im Bereich öffentlicher Plätze noch Lücken auf.

Einen großen Schritt vorangekommen ist man jetzt am Hugenottenplatz. In der neuen "Toilette für Alle" wurde am 1. Juni auf Bestreben des städtischen eGovernment-Centers ein eigens für die flächendeckende Versorgung des Platzes mit Freifunk-WLAN geschaffener DSL-Anschluss in Betrieb genommen.

Im Gegensatz zu den Freifunk-Knoten, die im Einzelhandel hinter Schaufenstern platziert sind und daher nur über eine geringe Reichweite außerhalb des jeweiligen Ladengeschäfts verfügen, wurde dieser Router-Standort bewusst auf hohe Performance hin ausgelegt.

Bis zu 250 Nutzer gleichzeitig

Mit einer Kapazität von bis zu 250 gleichzeitigen Nutzern und zusätzlich verfügbaren Kanälen mittels Einsatz zweier Frequenzbänder erfolgt die Anbindung des Hugenottenplatzes an das Internet direkter als bei anderen Freifunk-Routern.

Das Angebot am "Hugo" wird sehr gut angenommen. Die höchste Nutzerfrequenz wird hier zwischen 12 und 22 Uhr festgestellt, die abgerufene Datenrate liegt dabei zum Teil über 20 Mbit/s.

Ein erstaunlicher Wert, wenn man bedenkt, dass die meisten Endgeräte "nur" Smartphones sind.

Der Freifunk-Zugang am Hugenottenplatz ist für alle nutzbar. Sobald das Handy sich hier mit dem offenen WLAN "hugo.freifunk.net" verbunden hat, besteht die Verbindung zum Internet. Weitere Freifunk-Knoten in der Umgebung stehen unter der "franken.freifunk.net" zur Verfügung.

www. freifunk-franken.de

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