Kultur als Publikums-Magnet im Erlanger E-Werk

1.9.2016, 18:00 Uhr
Kultur als Publikums-Magnet im Erlanger E-Werk

© Archivfoto: Harald Sippel

„Erfolgreich war es, das letzte Jahr für das E-Werk .“ Das verkündet das Kulturzentrum durchaus stolz – und blickt auf insgesamt über 215 000 Besucher. Nicht nur die Anzahl der Konzertbesucher hat sich 2015/16 im Vergleich zum Vorjahr erheblich gesteigert. Die Band „Annenmaykantereit“ beispielsweise, die letztes Jahr noch im E-Werk-Saal spielte, zog so viele Besucher an, dass das E-Werk-Team das für Februar 2017 geplante Konzert der Band jetzt in die Heinrich-Lades-Halle verlegte. 

Auch in vielen anderen Bereichen gab es deutliche Verbesserungen, wie zum Beispiel eine Ausweitung des Kinderprogramms. Stefan Prange, der im E-Werk unter anderem die Kinderveranstaltungen organisiert, erklärt: „So, wie Applaus die schönste Gage für einen Künstler ist, so ist für uns die größte Belohnung ein volles Haus mit strahlenden Gesichtern, wenn Kinder und Eltern gemeinsam ein tolles Konzert, eine spannende Lesung oder ein mitreißendes Theaterstück erleben.“

„Das E-Werk ist im Erlanger Kulturleben bereits seit vielen Jahren ein wichtiger Taktgeber im soziokulturellen Leben und dementsprechend vielfältig sind auch die Angebote: Von Studentenpartys über Tanztee für Senioren, von Kino bis Jongliergruppe stellt das Team jedes Jahr ein buntes Programm auf die Beine“, lautet die Selbsteinschätzung des Teams.

So organisierte das E-Werk 2015 insgesamt 227 Konzerte und erreichte dadurch mehr als 49 000 Besucher. Außerdem gab es 90 Veranstaltungen im Bereich Literatur, Theater und Kleinkunst (125 000 Besucher), 138 Partys für Jung und Alt (97 000 Besucher), sowie 38 Festivals und Projekte (15 000 Besucher). Ergänzt wurde dieses Angebot darüber hinaus durch zahlreiche Bildungsveranstaltungen, Seminare, Kinoangebote, Interessensgruppen und Beratungsangebote. Die Besucher kamen dabei nicht nur aus Erlangen ins E-Werk, sondern aus ganz Nordbayern.

Drei Millionen Euro Jahresumsatz

Das E-Werk in den historischen Gemäuern, die der Stadt gehören, wird von einem Verein und einer GmbH getragen und betrieben. Der Jahresumsatz beträgt — ohne Zuschüsse — über drei Millionen Euro. Allein an Gehältern (obwohl das Personal seit Jahren unter Tarif arbeitet) kommen dabei rund 1,84 Millionen Euro zusammen. Beschäftigt sind im E-Werk 73 Arbeitnehmer (entspricht 54 Vollzeitstellen) und über 60 Aushilfskräfte. An „institutionellen Zuschüssen“ fließen 591 200 Euro an öffentliche Gelder ins E-Werk. Der Zuschussanteil an den Gesamteinnahmen beträgt 18,7 Prozent.

Der Zuschussanteil pro Besucher 2,75 Euro (würde es keine Aktivitäten wie Partys oder Public Viewing geben, wären es 5,83 Euro). Zum Vergleich: Der errechnete Anteil pro Besucher beträgt beim Theater Erlangen rund 70 Euro und bei der Staatsoper Nürnberg bis zu 300 Euro).

Geschäftsführer Berndt Urban ist besonders glücklich darüber, dass das E-Werk nach wie vor ein Ort sei, an dem sich die unterschiedlichsten Menschen begegnen und gemeinsam vielfältige Kultur erleben könnten. „Die vielen Menschen, die wir in der letzten Saison erreicht haben, machen uns stolz und bestätigen uns immer wieder darin, dass wir unsere Sache gut machen“, so Urban.

Momentan wird fleißig gebaut und erneuert: Im Winter eröffnet der neu gebaute Jugendtreff auf dem E-Werk-Gelände. „Im Frühsommer 2017 kann dann außerdem der neue E-Werk-Außenbereich seinen Betrieb aufnehmen“, erzählt Berndt Urban. „Dieser neue E-Werk Garten wird dann mehr den Charakter eines gemütlichen Innenhofs haben. Er bietet uns viele neue Möglichkeiten, unser Veranstaltungsangebot noch weiter auszubauen und neue Ideen umzusetzen.“

Los geht das Programm nach der Sommerpause morgen ab 20 Uhr mit dem „Comedy Mix“ in der Kellerbühne und der „2000er Party“ im Saal. Am Samstag folgt ab 20.30 Uhr „Saitenwechsel“, die „80er Party“ (ab 21 Uhr im Saal und im Tanzwerk) und „Electric Summer“ ab 23 Uhr im Tanzwerk. Übrigens: Das E-Werk feiert 2017 seinen 35. Geburtstag – dem Kulturzentrum und den Besuchern steht ein spannendes Jahr bevor.

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