Pirat geht endgültig von Bord der „Erlanger Linken“

4.5.2012, 00:00 Uhr
Pirat geht endgültig von Bord der „Erlanger Linken“

© Bernd Böhner

Heinze erklärt seinen Rückzug aus der „Erli“ mit inhaltlichen und persönlichen Gründen. Er wirft dem Wahlverein vor, sozial Schwache zu vertreten, ohne nach innen selbst „ein Mindestmaß an sozialer Kompetenz zu üben“. Bekannt sind seit längerem Differenzen Heinzes vor allem mit dem Sprecher des Kreisverbandes der Partei „Die Linke“, Anton Salzbrunn.

Heinze kritisiert zudem „Die Linke“ als eine „fundamentaloppositionelle, in Protest erstarrte Partei“. Der Vorsitzende des Wahlvereins „Erlanger Linke“, Eckart Wangerin, der auch gleichzeitig der Vorsitzende der Stadtratsfraktion der „Erli“ ist, meinte gegenüber den EN, die Austrittserklärung Heinzes hätte ihn „einigermaßen betroffen gemacht“: Das zwischenmenschliche Verhältnis unter den drei Stadträten der „Erli“ sei nicht das schlechteste.

Allerdings betonte Wangerin auch, dass man nicht auf zwei Hochzeiten tanzen und gleichzeitig Vertreter der Erlanger Linken und der Piratenpartei sein könne: „Dazu sind die Zielsetzungen zu verschieden“. Wangerin kritisierte indirekt auch Frank Heinzes Absicht, das Stadtratsmandat trotz des Austritts zu behalten. Dies müsse aber Frank Heinze mit sich selbst ausmachen, meinte Wangerin.

Frank Heinze ist seit Juni 2009 Mitglied der Piratenpartei und Gründungsmitglied des Kreisverbandes Erlangen und Erlangen-Höchstadt. Seit 2010 gehört er zudem dem Kreis-Vorstand an. Heinze ist schon vor seinem Engagement für die Piraten für Transparenz eingetreten. Als Stadtrat hat er sich unter anderem dafür eingesetzt, dass das Abstimmungsverhalten der Stadträte öffentlich gemacht wird. Heinze will 2014 als Pirat wieder für den Stadtrat kandidieren.

Mit dem Austritt Heinzes, verliert die „Erli“ im Stadtrat, die sich nun aus Eckart Wangerin und Claudia Bittner zusammensetzt, ihren Fraktionsstatus. Mit der neuen Konstellation wird sich auch die Zusammensetzung der Ausschüsse im Stadtrat verändern. Das Rechtsamt der Stadt ist gerade dabei, die zukünftige Sitzverteilung zu berechnen.

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