Piratenpartei vermittelt Techniken gegen Überwachung

1.8.2013, 17:15 Uhr
Piratenpartei vermittelt Techniken gegen Überwachung

© Bernd Böhner

Noch schnell wurden die knallorangenen Banner aufgehängt und die technischen Probleme aus dem Weg geräumt, dann waren die Piraten bereit für ihren Vortrag. Nahezu alle Kandidaten für Stadt und Land waren anwesend, auch Bundestagskandidat Andreas Waas.

Referent und Kryptograph Niklas Deutschmann bemühte sich, den Besuchern das Prinzip der Email-Verschlüsselung näher zu bringen. Fakt ist, dass sich viele Menschen nach der Aufdeckung der umfassenden amerikanischen Datenspionage durch Edward Snowden noch unsicherer im Internet fühlen und Angst um ihre privaten Daten und Gespräche haben.

Die Verschlüsselungen von Mails, Chats und Datenträgern sollen dabei Schutz bieten gegen die automatische Durchforstung von Kommunikation nach verdächtigen Wortkombinationen. Das grobe System der Kryptographie ist, dass man lesbare Daten in einen unlesbaren Zeichensalat umwandelt.

Dieser kann nur mit einem passenden Schlüssel oder Passwort entziffert werden. Dazu erstellt man sich einen geheimen und einen offenen Schlüssel. Den öffentlichen verteilt man an seine Freunde, den geheimen behält man für sich und verschlüsselt mit dessen Hilfe seine Emails. Das Gegenüber kann, falls er den öffentlichen Schlüssel hat, die Mail lesen. Für Dritte, also für spionierende Geheimdienste beispielsweise, ist die Mail dann nicht mehr ohne weiteres zugänglich.

Schnell wurde klar, dass diese Methode aber keinen vollständigen Schutz bietet und dass es sich letztendlich um ein politisches Problem handelt. „Wir können es nur erschweren“, sagte Waas und wollte auch nicht verhehlen, dass mit der Verschlüsselung ein gewisser Aufwand verbunden ist. Deutschmann fügte in Piratenmanier hinzu: „Wir können den Staat ein bisschen ärgern“ und gab den Teilnehmern als Tipp mit auf den Weg, die „ganz geheimen Dinge am besten auf einem Feldweg“ zu besprechen.



Wer mit den Verschlüsselungsprogrammen trotzdem die Sicherheit seiner Daten im Internet erhöhen will, braucht Hilfsmittel wie „Thunderbird“, die Verschlüsselungssoftware GPG und Enigmail. Eine genaue Beschreibung stellen die Piraten zur Verfügung.

 

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