Positive Signale

25.5.2012, 11:26 Uhr
Positive Signale

© Bernd Böhner

Hans Kofler meint es ganz ernst: „Wenn der FSV Bruck stirbt, stirbt ein Teil von Bruck“, sagt der Mann, der in Bruck geboren ist, der mit dem Stadtteil und dem FSV tief verwurzelt ist — ein Bruck ohne den FSV kann und will er sich gar nicht vorstellen.

Deshalb hat er zusammen mit Thomas Groß, ebenfalls ein alter Brucker, ebenfalls fast sein gesamtes Leben Mitglied des Vereins, die Initiative ergriffen. „Wir wollen ein Signal setzen“, sagt Thomas Groß — mit dem Förderverein, den es seit Dienstag gibt. 38 Mitglieder hat der Verein gleich bei seiner Gründung gezählt, seit Dienstag sind noch vier neue dazugekommen.

Hans Kofler ist der Vorsitzende; Thomas Groß, der gelernter Kaufmann ist, fungiert als Kassier; Rainer Müller ist der Schriftführer.

Die Zielsetzung ist klar: Sie wollen den Verein retten. Ihre Hoffnung ist, dass sie durch Spenden dem FSV helfen, seine Schulden zu tilgen. Und sie setzen darauf, dass die Gläubiger die Nachricht verstehen. Viele engagieren sich, lautet die Botschaft: Schenkt also dem Verein noch einmal Vertrauen. „Es geht um das Überleben, wir müssen selber zeigen, dass wir das wollen“, sagt Thomas Groß.

Den FSV Bruck plagen (die EN berichteten mehrfach) gewaltige Schulden. Allein 174000 Euro muss der Verein noch an Sozialversicherungsträger nachzahlen.

„Wir wollen löschen“

Kofler und Groß, die schon lange zu den

Kritikern des inzwischen zurückgetretenen Präsidenten Manfred Hopfengärtner gehört haben, wollen aber — das betonen sie explizit — keine Vereinspolitik machen. „Wir wollen nach vorne schauen“, sagen sie. Und Groß erklärt: „Wenn das Haus brennt, geht es darum zu löschen, und nicht darum, nachzuschauen, wer dafür verantwortlich ist.“

Klaus Six, stellvertretender Vorsitzender des FSV, findet das Engagement des Fördervereins „sehr erfreulich“. Six war auch erleichtert über die aktuelle Willensbekundung des Stadtrates. Im nicht-öffentlichen Teil der Sitzung am Mittwoch — so die Informationen der EN — hat eine große Mehrheit immerhin beschlossen, sie könnte „sich vorstellen“, Teile des FSV-Geländes als nicht-gewerbliches Baugebiet auszuweisen.

Hilft die Stadt?

Eine vage Willensbekundung ist dieses Votum zwar, sie eröffnet aber — falls daraus ein harter Beschluss wird — immerhin dem FSV Bruck die Chance, Teile des A-Platzes zu entwickeln und anschließend zu verkaufen. Mit dem Erlös daraus — so hofft FSV-Vizechef Six — könne man die Schulden zurückzahlen und auch Geld für die Zukunft des FSV generieren.

Bis dahin hoffen die Vereinsverantwortlichen, dass diese Unterstützung der Stadt ihnen bei den Verhandlungen mit Gläubigern hilft.

Zu Beginn der Sitzung hatten Vereinsmitglieder an OB Siegfried Balleis 250 Unterschriften übergeben mit der Bitte, die Stadt möge den FSV Bruck unterstützen. Die dunklen Wolken über Bruck sind ein wenig heller, aber sie sind noch lange nicht vertrieben.

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