Räte wollen bei Hallensanierung sparen

23.3.2013, 00:00 Uhr
Räte wollen bei Hallensanierung sparen

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Dabei rückte der 61 Jahre alte Rentner Karl-Heinz Wirth, der seit 2002 dem Kreisverband der Freien Wähler angehört, für den aus persönlichen Gründen ausgeschiedenen Stefan Marsching in die Fraktion der Freien Wähler nach. Ebenfalls seinen Einstand im Gemeinderat feierte der 24-jährige Student Matthias Fischbach, Landesvorsitzender der Jungen Liberalen, der für Angelika Hain in die DEL-Fraktion nachrückt.

Teure Halle

Das Erstaunen im Gemeinderat war anschließend doch recht groß, als der Baiersdorfer Architekt Norbert Siewertsen ein tragfähiges Konzept für den Ausbau der Turnhalle vorlegte und die voraussichtlichen Kosten dafür mit 339000 Euro bezifferte.

Die Maßnahme war vom Landratsamt immer wieder angemahnt worden, weil die 1978 erbaute Halle schon länger nicht mehr den Anforderungen nach der Versammlungsstättenverordnung entsprach und für jede größere Veranstaltung stets aufs Neue bei der Forchheimer Behörde eine Sondergenehmigung beantragt werden musste.

Wie Siewertsen im Einzelnen ausführte, beinhalte die Maßnahme u. a. den Einbau von Brandschutztüren, einer Rauch- und Wärmeabzugsanlage sowie einer neuen Hallendecke, aber auch die Lagerbereiche müssten von der Halle räumlich abgetrennt werden. Zudem müssten haustechnische Nachbesserungen vorgesehen, eine Sicherheitsbeleuchtung installiert und die Elektroanlage brandschutztechnisch ausgelegt werden.

Ein kleiner Trost mochte da sein, dass der Planer in dem Brandschutzkonzept für die Turnhalle, die als einziger größerer Veranstaltungsort für die Vereine für das Leben im Dorf unentbehrlich ist, Teile einer späteren energetischen Sanierung ausmachte, die einen Anteil an den rund 340000 Euro Gesamtkosten von etwa 80000 Euro ausmachen würden und somit später einmal eingespart werden könnten. Auch stellte er einen gewissen Mehrwert für die Turnhalle heraus, der sich alleine durch die neue Decke und den Austausch der Glasbausteine durch Fenster ergeben würde.

Bei der anschließenden Debatte regte Annelies Wagner (CSU) an, vor einer Entscheidung erst noch in einen Gespräch mit einem Fachmann beim Landratsamt abzuklären, welche Maßnahmen für den Brandschutz unbedingt erforderlich wären, ihr gegenüber hätte er dafür die Zahl von lediglich 30000 Euro genannt. Ihr Fraktionskollege Wolfgang Batz, selbst ein Bauexperte, wollte ebenfalls nur die Maßnahmen durchführen lassen, die unbedingt für die Genehmigung von Veranstaltungen notwendig wären, dagegen seien ihm rund 350000 Euro für lediglich zehn Veranstaltungen im Jahr einfach zu viel. Allerdings wäre es schon von Vorteil, vom Architekten gleich noch die Kosten für eine zusätzliche energetische Sanierung mit ermitteln zu lassen.

Für 2. Bürgermeister Bernd Nägel (CSU) dagegen gibt es nur eine Alternative, nämlich den Ausbau der Turnhalle zur Versammlungsstätte, da das Landratsamt wohl nicht mehr lange bei den ständigen Ausnahmegenehmigungen mitmachen dürfte. Da dürfe man auch die Maßnahme nicht über drei oder mehr Jahre, sondern allenfalls über zwei Haushaltsjahre strecken.

In einem Punkt jedenfalls waren sich alle einig, es komme jetzt keinesfalls eine energetische oder gar eine Generalsanierung infrage, sondern eben nur eine Brandschutzsanierung für die Genehmigung als Versammlungsstätte.

Brunnen und Pavillon

Ein weiteres großes Thema war an diesem Abend die künftige vom 2. Bürgermeister und Hans Kotz initiierte Nutzung des Rathausgrundstückes für eine Begegnungsstätte mit einem Informationspavillon und Brunnen, nachdem die Bevölkerung erst im Februar in Rahmen einem Bürgerentscheid gegen die Bebauung mit einem Einkaufszentrum votiert hatte. Als Teil eines Kulturgeschichtlichen Ortsrundganges, der dem Besucher auf 18 Schautafeln die Geschichte und Entwicklung des Dorfes vom Mittelalter in die Neuzeit darstellen soll, wurde die Gestaltung des 7575 Quadratmeter großen ehemaligen Obstbaugenossenschaftsgrundstückes vom Entwicklungsbüro regiopol aus Hiltpoltstein mit 120000 Euro veranschlagt. Wie der Kulturreferent des Landkreises, Toni Eckert, dazu in Aussicht stellte, könnten die Gesamtkosten mit rund 52000 Euro aus dem Leader in ELER Programm, 30000 Euro von der Oberfrankenstiftung und 4000 Euro vom Landkreis Forchheim als Zuschüssen rechnen, so dass auf die Gemeinde noch 33694,96 Euro als Eigenanteil zukämen.

Nachdem einige Räte sich skeptisch geäußert hatten, erinnerte Bernd Nägel an den Bürgerentscheid, bei dem sich die Mehrheit der Bürger dafür ausgesprochen hatte, das Grundstück für die Ortsentwicklung zu nutzen. Das Gremium folgte schließlich der Empfehlung des Kreis-Kulturreferenten und beschloss mit 14:0 Stimmen, dem Nutzungskonzept von regiopol zuzustimmen.

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