Startschuss für den ersten „Marathon der Lebensfreude“

17.3.2011, 00:00 Uhr
Startschuss für den ersten „Marathon der Lebensfreude“

© Bernd Böhner

Initiiert hat diese Großveranstaltung Anita Kinle, selbst Mutter eines Buben mit Down-Syndrom und engagierte Läuferin. Vor wenigen Jahren war sie in der Presse auf das Beispiel eines jungen Engländers mit Trisomie21 gestoßen, der seinen ersten Marathon gelaufen war. Die 46-Jährige hat das fasziniert: „Bis dahin hatte man angenommen, Menschen mit Down-Syndrom können solche Leistungen gar nicht erbringen. Aber es geht, und ich wusste sofort, wie ich mich engagieren wollte.“

Bundesweit organisiert

Anita Kinle hat in Fürth den „Laufclub21“ gegründet, der Menschen mit Down Syndrom sportlich fördert, längst bundesweit organisiert ist und inzwischen 150 Mitglieder hat. Gezielt hat er zahlreiche Menschen mit Down Syndrom an das ausdauernde Laufen herangeführt, wobei die medizinische Betreuung in den Händen von Prof. Holm Schneider aus der Kinderklinik des Erlanger Uni-Klinikums liegt. Erste Wettbewerbe haben seine Aktiven schon absolviert, am kommenden Sonntag treten 40 von ihnen, darunter 20 Kinder und Jugendliche, zum großen Lauf in Fürth an.

Der Marathon zum Welt-Down-Syndrom-Tag findet mit massiver organisatorischer Unterstützung des Sportamtes der Stadt Fürth statt. Das Rote Kreuz und das Erlanger Uni-Klinikum stehen für medizinische Hilfen bereit, insgesamt 220 Ehrenamtliche tragen die Veranstaltung mit.

Den Startschuss wird Anita Kinle um Punkt 9 Uhr geben. Die Laufstrecken führen rund um die Grüne Halle in Fürth und sind so angelegt, dass auch weniger Trainierte sie gut packen. Die über 650 angemeldeten Sportler können zwischen verschiedenen Staffelläufen wählen, einem Sechs-Stunden-Lauf, einem Halb-Marathon oder der gesamten klassischen Strecke. Dazu gibt es auch ein buntes Rahmenprogramm mit viel Musik, bunter Unterhaltung und kostenloser Kinderbetreuung. Gegen 15 Uhr sollen die Läufe beendet sein.

Nicht nur bei Anita Kinle ist die Vorfreude auf die Premiere groß. „Auch für uns ist das ein besonderer Tag“, so Bernd van Trill aus dem Sportamt der Stadt Fürth, der die Veranstaltung mit vorbereitete und dem Kinder mit Down Syndrom ebenfalls am Herzen liegen: „Uns ist die Strecke weniger wichtig. Für uns sind die Veranstaltung und der Tag mit seiner Botschaft wichtig.“