Unter die Haube gebracht

ERLANGEN - Eine glänzende Stahlkonstruktion, dem „Goldenen Helm“ von Rembrandts Krieger-Porträt gleich, ergänzt den Altbau des Sportinstituts der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) an der Gebbertstraße: Auf neu geschaffenen 270 Quadratmetern gibt es nun dort eines der bayernweit größten universitären sportmedizinischen Forschungs-, Lehr- und Dienstleistungszentren.

Angeboten wird ein ganzes Bündel an Anwendungen, Einrichtungen und Apparaturen, so diagnostischer Service für Breiten-, Hochleistungs- und Gesundheitssportler wie 3D-Echokardiografie, ultraschallgestützte Gefäßaltersbestimmung und Körperzusammensetzungsanalysen.

Die hochmodernen Geräte erlauben High-Speed-Bewegungsanalysen, Laufband-, Fahrrad-, Ruderergometrie, Ganganalyse zur Bestimmung des Druckverteilungsmusters beim Gehen und Laufen zur Technikoptimierung und zur Laufschuhanalyse.

All dies leistet ab sofort der Arbeitsbereich Sport- und Bewegungsmedizin, dessen Fokus neben den traditionellen Gebieten der Sportmedizin gerichtet ist auf das noch junge Gebiet der Bewegungsneurowissenschaft, die Weltraummedizin sowie den Aufbau eines internationalen Forschungs- und Entwicklungszentrums für Kinder- und Jugendfußball, darunter auch die Nachwuchsmannschaften des 1. FC Nürnberg.

Da für ein neues Gebäude auf dem Sportgelände an der Gebbertstraße keine Fläche vorhanden war, wurde der Instituts-Altbau aufgestockt: Die bekannten strengen, klar proportionierten Formen treten nun in ein Spannungsverhältnis zu einer gold-schwebenden leichten Stahlkonstruktion. Das unter Leitung des Staatlichen Bauamts Erlangen-Nürnberg stehende Projekt wurde innerhalb eines Jahres durchgeführt und vom Freistaat Bayern mit einer Million Euro Baukosten finanziert.

Auch der Bayerische Landessportverband (BLSV) wird die neuen diagnostischen Möglichkeiten für Breiten-, Hochleistungs- und Gesundheitssportler jeder Altersstufe nutzen. Darüber hinaus werden das Bauprojekt und die Verwendung der neuen Räumlichkeiten erläutert. Im Fokus des Arbeitsbereichs Sport- und Bewegungsmedizin stehen Forschungsprojekte und Dienstleistungsangebote im Bereich Betriebliche Gesundheitsförderung, Leistungs und Gesundheitssport sowie Weltraum- und Fußballmedizin.

Bei einem Bayerischen Sportkongress, der im Herbst erstmals in Erlangen stattfinden wird, werden Workshops und Vorträge zu Sport mit Älteren, Kindern und Jugendlichen angeboten. Weitere Kongressschwerpunkte bilden die Themen „Krankes Herz und Sport“ sowie „Sport- und Vereinsmanagement“.