Wahlveranstaltung der AfD in Erlangen erntet Protest

5.5.2014, 05:55 Uhr
Wahlveranstaltung der AfD in Erlangen erntet Protest

© Klaus-Dieter Schreiter

Unter dem Motto „Der Euro spaltet Europa“ hatte die Arbeitsgemeinschaft der Kreisverbände Erlangen, Lauf/Roth und Ansbach zu der Veranstaltung eingeladen. „Den Wahlkampf vermiesen“, so hieß es auf einem Flugblatt, will ihnen unter anderem die „Banda Sinistra“, die darum zum Protest aufgefordert hatte. Knapp 100 Demonstranten waren ihrem Aufruf gefolgt und vor den Redoutensaal gezogen, um die dort eintreffenden Gäste mit Trillerpfeifen und Rufen wie „Schämt euch“ zu empfangen.

Ein Großaufgebot an Polizei schützte die Veranstaltung, der Südeingang zur Passage wurde von den Ordnungshütern ganz gesperrt. Von dort schlich sich später am Abend Bernd Lucke in den Saal. Er kam aus Regensburg, wo ihm, wie er sagte, noch mehr Protest als in Erlangen entgegen geschlagen sei. Bei der Anfahrt über die Wasserturmstraße hatten einige Demonstranten ihm den Weg blockiert, zu größeren Auseinandersetzungen kam es aber nicht.

Andere Meinungen

Er habe nichts dagegen, wenn andere Leute andere Meinungen haben und demonstrieren, jedoch seien persönliche Angriffe und die Beschädigung und Beseitigung von Wahlplakaten nicht akzeptabel, sagte er zu Beginn seiner Rede. Er erwarte, „dass der Staat, für den wir uns alle einsetzen, uns schützt“.  Lucke sagte auch, er vermisse Kontraste in der Politik, äußerte sich ausführlich über die Deutsche Staatsbürgerschaft und schlug Volksentscheide auf Bundesebene ähnlich denen in der Schweiz vor.

Mehrfach gab es Szenenapplaus von den rund 300 Gästen im Redoutensaal. Vor der Begrüßung der Gäste im Saal durch den Erlanger AfD-Kreisvorsitzenden Siegfried Ermer hatte Organisationsleiter Tomas Gerdes eindringlich darauf hingewiesen, dass eventuelle Störer gebeten würden, den Saal zu verlassen. Der Protest blieb aber offenbar draußen vor dem Eingang. Als „Vorredner“ hatte die Partei den bayerischen Spitzenkandidaten Dirk Driesang aufgeboten. Der outete sich als „begeisterter Europäer“ und forderte wie es auf den Wahlplakaten steht „Mut zur Wahrheit“.

 

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