Wohngebiet in Neunkirchen nimmt Form an

24.6.2018, 11:30 Uhr
Wird in Neunkirchen vielleicht bald am Hemerlein-Gelände gebaut?

© dpa Wird in Neunkirchen vielleicht bald am Hemerlein-Gelände gebaut?

Der städtebauliche Vertrag ist derzeit zur Prüfung bei Fachjuristen, teilte Bürgermeister Heinz Richter (FW) dem Rat mit. Falls dieser Vertrag nicht zustande kommt, entstehen dem Markt keine Kosten. "Es wäre dann ein Rücksprung auf Null", so Richter.

Im Februar hat der Marktgemeinderat drei Grundstücke als möglichen Kita-Standort ausgewählt. Deren Tauglichkeit und Verfügbarkeit die Verwaltung prüfen sollte. Beim Grundstück an den Heuwiesen wartet sie auf ein Verkaufsangebot des Eigentümers. Das gut ein Hektar große Gelände liegt zur Hälfte in der Überschwemmungsfläche, wie sie im Hochwasserschutzkonzept der Brandbach-Gemeinden definiert ist.

Beim Grundstück "Zu den Heuwiesen" in der Nähe des Multifunktionsplatzes erwartet die Verwaltung erst zum Jahresende eine Antwort. Für das gemeindeeigene Grundstück westlich der Mittelschule gab sie ein Bodengutachten in Auftrag.

Durch die Klage der Stadt Forchheim gegen die Kreisumlage müssen der Landkreis und auch die Kreisgemeinden ein doch aufwendigeres Verfahren durchführen, um aufzuzeigen, wie es um die finanzielle Mindestausstattung steht. Neunkirchen hat keine Argumente, dass sie gefährdet sei. Der gerade genehmigte Haushalt weist Zuführungen zum Investitionsbereich von 2,5 Millionen Euro auf. Die Gesamtinvestitionen von rund 4,6 Millionen Euro werden durch die vorhandenen Rücklagen abgedeckt. So bleibt Neunkirchens Pro-Kopf-Verschuldung um mehr als 50 Prozent unter dem Landesdurchschnitt.

Einen Wermutstropfen enthält die Haushaltsgenehmigung dennoch: "Kreditgenehmigungen für Kanal und Wasser im vorgesehenen Umfang können nicht in Aussicht gestellt werden. Diese Maßnahmen sollten überwiegend durch Beiträge finanziert werden."

Neunkirchen hat vor bis 2021 rund 5,5 Millionen Euro in diese Bereiche zu investieren, besonders in zwei Tiefbrunnen und eine Hochbehältererweiterung. Dazu kommen noch Maßnahmen des Abwasserzweckverbands AVS. Der hat in seiner letzten Sitzung Planungskosten von 100.000 Euro "ausgegeben". Die Ausgabe dient der Vorbereitung für die technische Ertüchtigung des Pumpwerks in Buckenhof, die geschätzt auf 1,4 Millionen Euro kommen soll, aber nicht im Finanzplan des AVS aufgenommen ist.

Neunkirchen wollte den Kreditweg wählen, weil die Verbesserungsbeiträge der Bürger einen zu versteuernden "Gewinn" darstellen. Das hat der Markt in den 90er Jahren schon erfahren müssen, wusste Dritter Bürgermeister Andreas Pfister (SPD). Das möchte man für die zukünftigen Investitionen vermeiden. Der andere Weg geht über höhere Wasser- und Abwassergebühren, aber: entweder müssen sie ungebührlich hoch ausfallen oder die Reinvestition zieht sich über einen sehr langen Zeitraum. Der Markt will sich dazu beim Kommunalen Prüfungsverband beraten lassen.

In der Bürgerfragestunde machte ein Ermreuther seinem Unmut Luft. Er gehört zu denen, die seit zehn Monaten nicht auf ihr Wohngrundstück fahren können. "Wir müssen alles 150 Meter weit tragen", klagte er. "Der Paketdienst jammert, Handwerker wollen nicht kommen und das Heizöl können wir nicht in Kannen tragen." Doch in den letzten Tagen kam es für die Betroffenen noch schlimmer: Auch der Gehweg ist nur noch eine Schotterpiste.

Später soll auch er wieder asphaltiert werden. Doch das scheint dem Ermreuther unklug, denn es sind in naher Zukunft Arbeiten an den Versorgungsleitungen, besonders den Telekomunikationsleitungen, darunter zu erwarten.

Da der Gehweg nicht auf die Anwohner umgelegt werden soll, wählte der Rat die günstigste Ausbaulösung, erklärte Richter dem Bürger, der sich als zweitklassig in Neunkirchen fühlt.

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