Zombies in Bayern und der „Glibb“

15.5.2012, 20:00 Uhr
Zombies in Bayern und der „Glibb“

© privat

In der bayerischen Provinz der 1950er Jahre ist die Welt noch in Ordnung. Doch plötzlich geht alles Schlag auf Schlag: Kornkreise werden entdeckt, unbekannte Flugobjekte gesichtet und sogar tote Frauen gefunden. Eine Leiche ist gar außerirdischen Ursprungs. Angst, Entsetzen! Das Leben auf dem Land wird nie wieder dasselbe sein.

Zombies in Bayern und der „Glibb“

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„Zombies from outer space“ ist eine jener Produktionen, auf deren Präsentation das Festivalteam um Mike Neun und Verena Bäumler besonders stolz ist, handelt es sich hier doch nicht nur um eine echte Weltpremiere, sondern auch um den „allerersten Science-Fiction-Horror-Heimatfilm“ überhaupt. Die erste Hälfte des von „peniblen Freaks“ gedrehten Films kommt tatsächlich wie ein Heimatfilm deutscher Provenienz daher, bevor es dann mittels entsprechender Masken und Special-Effects zur Sache geht. „Der Film ist von wahren Nerds gedreht worden, die allesamt keine Profis sind“, erklärt Mike Neun. „Drei Jahre hat alles gedauert, trotzdem ist alles wirklich profihaft.“

Kennen gelernt hat man sich bei der letztjährigen WOF-Ausgabe, in deren Rahmen auch bereits der Trailer zum Film gezeigt wurde. Schräg wie Story, Machart und Ausstattung ist auch der Soundtrack des Films: Den haben so skurrile Rock’n’Roll- und Rockabilly-Gruppen wie „The Meteors“, „Cherry Casino“ und „Mars Attacks“ eingespielt. Aber auch Christoph Well von der „Biermösl Blosn“ gibt seinen (Trompeten-)Senf dazu. Eine der Bands wird live bei der Weltpremiere spielen, Regisseur und Darsteller werden ebenfalls anwesend sein.

Freilich ist „Zombies from outer space“ nur die Spitze des Grauen-Eisbergs. Das Programm ist wie stets breit gestreut und umfasst neben Horror mit „zum Teil extremer Gewalt“ auch Psychothriller, Yakuza-Action und rabenschwarze Komödien. Wahrlich international geht es dabei zu: Die Filme kommen aus den USA, aus Großbritannien, Norwegen, Spanien und Japan. „Selbst aus Chile wurden Filme eingereicht, aber die waren doch etwas langweilig“, erzählt Mike Neun. Das WOF spüre zwar die zunehmende Konkurrenz durch gesponserte Festivals, „wir bleiben aber eine Non-Profit-Veranstaltung von Fans für Fans.“

Ein häufiger Gast des WOFs darf natürlich auch 2012 nicht fehlen: Der deutsche Regisseur Olaf Ittenbach bringt mit den überdrehten schwarzen Komödien „Familienradgeber 3“ und „Savage Love“ sowie dem horriblen „Legend of Hell“ sogar gleich drei neue Produktionen mit. Der russische Skinhead-Film „Russia 88“ lief bereits in einem Off-Kino auf der Berlinale, mit „Queen Kong“ und „Psychomania“ sind auch „unglaublich gute und blöde“ Horror-Beispiele aus den 1970er Jahren zu sehen.

„Vollkommen aus der Reihe“, so Mike Neun, fällt der britische „Blooded“: Befürworter der Fuchsjagd werden selbst zu Gejagten einer Tierrechtsgruppe. Mike Neun: „Wunderschöne Landschaftsaufnahmen, tolle Musik und gute Kameraarbeit. Der Film ist technisch auf höchstem Niveau.“

Dass gut die Hälfte des Programms aus Deutschland-, Europa- und Welt-Premieren besteht, ist beim WOF üblich. Ebenso üblich ist die Präsentation ausgewählter Kurzfilme, die den meisten Langfilmen „vorgeschaltet“ sind. In der kurzen Comedy „Der Glibb“, eine Hommage an den vom Publikum verliehenen WOF-Filmpreis gleichen Namens, gedreht vom Vorjahressieger, spielt gar Festival-Chef Mike Neun höchstpersönlich mit.

An beiden Tagen heißt es ab 20.15 Uhr „Film ab!“. Dass der Eintritt strikt ab 18 Jahren ist, versteht sich von selbst. Denn, so Mike Neun: „Wir zeigen ausschließlich die ungeschnittenen Originalfassungen, alles andere hätte ja keinen Zopf!“

Mehr Infos unter www.weekend-of-fear.com Karten unter Tel. 09131/ 22223.

 

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