Zum Dichten verdammt

4.12.2008, 00:00 Uhr

«Ines Schäfer hält die Spannung aufrecht bis zum Schluss, wobei man nicht immer weiß, ob sie gehalten wird von der Handlung oder den vielen kleinen Anspielungen auf die Erlanger und ihr Erlangen», so stand es vor einigen Jahren in den Erlanger Nachrichten, als eine Autorin unter dem Pseudonym Ines Schäfer den Stadtkrimi «Der Steinerne Markgraf» veröffentlichte. Mittlerweile ist hinlänglich darüber geschrieben worden, dass sich hinter «Ines Schäfer» die promovierte Historikerin Ingeborg Seltmann verbirgt - und dass ihre anfänglichen Bedenken, durch ihre Ausflüge in die Unterhaltungsliteratur als Wissenschaftlerin nicht mehr ernst genommen zu werden, sich als überflüssig herausgestellt haben. Inzwischen sind bereits vier Erlanger Stadtkrimis von «Ines Schäfer» erschienen. Auf fünf CDs ist nun beim Fahner Verlag der Auftakt zu ihren «Mords-Geschichten» aus der Hugenottenstadt erhältlich. Die Autorin spricht die Abenteuer der Ermittlerin Lotte Askoleit selbst.

Und macht ihre Sache sehr gut.

«Literatur für die Ohren» möchte auch der Erlanger «Wunderbuchverlag» unters Volk bringen. Zum Auftakt der Hörbuch-Reihe gibt es - anlässlich des 350. Todesjahrs von Georg Philipp Harsdörffer - «Der Trichter und sein Henker» von Matthias Kröner - der ebenfalls selbst liest. Kröner, der in Erlangen u. a. Literaturwissenschaften studierte und derzeit in Lübeck wohnt, beschäftigt sich darin wortgewaltig mit den Neurosen eines Erlanger Bankangestellten, der einen Trichter geschenkt bekommt und zum Dichten verdammt durch Nürnberg irrt. smö