"Etz langt's": Franken protestieren gegen US-Fluglärm

10.11.2016, 16:33 Uhr

© Boris-André Meyer

Es ist eine feine Adresse: Pariser Platz 2, gleich neben dem Brandenburger Tor ist die Einfahrt zur Botschaft der Vereinigten Staaten. Dort bauten die Demontranten aus den Landkreisen Ansbach und Neustadt/Aisch ihre Lautsprecher auf, aus denen entsetzlicher Krach tönte. Anwohner hatten einfach das Mikrofon aus dem Fenster gehalten, als die US-Armee wieder einmal mit ihren Kampfhubschraubern im Anflug war. Etliche Passanten hielten sich demonstrativ die Ohren zu. "Stopp US-Air-Terror" und "Bad Windsheim, einziges Heilbad mit garantiertem US-Fluglärm", so stand es auf den Transparenten.

Was die Demonstranten und etliche weitere Anwohner in den betroffenen Landkreisen umtreibt: Die US-Armee will ihre Truppen in Katterbach und Illesheim auf 3000 Soldaten verdreifachen. Die Zahl der Hubschrauber soll von 60 auf immerhin 150 wachsen.

US-Piloten fliegen auch nachts über Wohngebiete

Eigentlich ist mit den Standortkommandeuren vereinbart, dass Übungsflüge nicht über bewohntem Gebiet stattfinden sollen. Aber daran halten sich die Piloten nicht, sagt Boris-André Meyer von der Initiative "Etz langt’s", die das lautstarke Spektakel vor der US-Botschaft bei den Berliner Behörden angemeldet hatte.

Neben Abgeordneten und lokalen Politikern sammelt derweil eine Ansbacher Initiative Unterschriften, um Bundeskanzlerin Angela Merkel ihr Anliegen deutlich zu machen. "Aufrüstung stoppen", so heißt das Ziel. Dabei geht es den Initiatoren vor allem darum, dass die Zahl der Flüge begrenzt wird - auch zeitlich: Denn die Soldaten üben auch nachts nach 22 Uhr noch mit ihren Kampfhubschraubern über den Ortschaften. Am liebsten wäre den Betroffenen der Abzug der Truppen, weil die Region nur Nachteile durch die Soldaten hat, nicht einmal der Einzelhandel profitiere. Schon im Sommer hatte die Bürgerinitiative deshalb in Ansbach gegen Fluglärm protestiert.

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