Afrikareise der Forchheimer ist zu Ende

7.3.2014, 18:30 Uhr
Afrikareise der Forchheimer ist zu Ende

© NN

FORCHHEIM/KAPSTADT — Es ist der südlichste Punkt Afrikas: das Kap Agulhas. Als Andreas Fießer, Martin Hagenberg und Emel Ugurcan hier ankommen, wissen sie, dass es nicht mehr weiter geht. Ab hier gibt es nur noch Wasser. Triumphgefühl macht sich breit: Sie haben tatsächlich ganz Afrika mit dem Auto durchquert!

Zurück ins Auto. Das endgültige Ziel liegt noch vor ihnen. Weiter nach Kapstadt. Bei der Ankunft in der Millionenmetropole am südwestlichen Rand der Republik Südafrika tritt das nächste Aha-Erlebnis ein: Der Tafelberg türmt sich auf, dessen Form an einen Tisch erinnert.

Die Fahrerei hat ein Ende

„Aber so richtig haben wir erst später kapiert, dass wir angekommen sind“, sagt Andreas Fießer am Telefon. „Und dass wir nicht mehr dauernd fahren und uns fragen müssen: Wo schlafen wir morgen?“

In Kapstadt besuchte die Gruppe ein weiteres SOS-Kinderdorf. Wie schon in Äthiopien, Kenia und Tansania (wir berichteten) spielten sie den dort lebenden Kindern Fragen deutscher Schüler vor. Die Antworten nahmen sie auf Video auf. Vorher hatten sie die Fragen deutscher Schüler ebenfalls aufgezeichnet. Deshalb heißt die ungewöhnliche Reise „Tapetour“ – vom englischen Wort „tape“ für Kassette. Die Reise soll deutschen Kindern die Möglichkeit geben, mehr über afrikanische Kinder zu erfahren – und umgekehrt.

Bei den Dreharbeiten im Kinderdorf in Kapstadt merkten Fießer und seine Mitstreiter erneut, dass Südafrika „mehr Europa als Afrika“ ist: „Datenschutz spielt dort eine große Rolle.“ So mussten erst die Betreuer die Aufnahmen der Kinder absegnen. In den anderen Kinderdörfern sei es deutlich unbürokratischer zugegangen, erzählt Fießer.

Der Programmierer und Projektmanager hat inzwischen die Heimreise angetreten — diesmal per Flieger. Eines der beiden Autos hat er vorher noch auf ein Schiff geladen. Das andere wollen die drei „Tapetour“-Fahrer in einer Werkstatt unterstellen. Martin Hagenberg will es im Sommer abholen und die Tour nochmal in umgekehrter Richtung fahren.

Viel gelernt von den Kindern

Auf der gut zweimonatigen Reise hat Andreas Fießer Eindrücke von Afrika gesammelt, die sich überhaupt nicht mit verbreiteten Vorurteilen decken: „Es gab zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr für Leib und Leben. Wir sind in keinen Krieg geraten, und uns wurde nichts geklaut.“

Auch von den Kindern, die sie interviewten, haben die Fahrer einiges gelernt: „Dass es immer eine Perspektive für die Zukunft gibt und dass es keinen Sinn hat, sich einen Kopf zu machen.“

Und dass Angehörige verschiedener Religionen friedlich zusammen leben können – ganz ohne Vorurteile: „Denn Kindern ist es egal, ob jemand Christ oder Muslim ist. Keiner sagt: Halte dich von dem da fern, er ist Muslim.“

Zwww.tapetourafrica.com

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