E-Autos: Landkreis Forchheim ist in Oberfranken spitze

26.02.2019, 12:00 Uhr
E-Autos: Landkreis Forchheim ist in Oberfranken spitze

© Rolf Riedel

Landrat Hermann Ulm (CSU) ist voll des Lobes, die Kreisräte klopfen gleich mehrmals auf die Tische. Und Dominik Bigge hat sich diese Anerkennung auch redlich verdient. Denn die Daten, die der Energie- und Klimaschutzmanager des Landkreises präsentiert, sprechen für sich: Nirgendwo in ganz Oberfranken sind die Zulassungszahlen für E-Autos so hoch wie im Landkreis Forchheim. Derzeit beziffert sie Bigge auf rund 250, bis 2020 rechnet er mit doppelt so vielen.

Dafür tingelte Bigge durch die Kreisgemeinden und rührte allerorts die Werbetrommeln für E-Ladesäulen. Wenn eine Kommune sich anschickt, eine solche zu errichten, bezuschusst das Landratsamt den Bau mit 2250 Euro. Doch nicht nur das Förderprogramm des Landkreises, auch Mittel aus Münchener und Berliner Töpfen wurden genutzt, um eine "Ladeinfrastruktur" zu errichten, die schon bald als "fast flächendeckend" (so Ulm) bezeichnet werden kann. Besser ausgedrückt: Die grundlegenden Voraussetzungen für einen Landkreis Forchheim im Zeichen der E-Mobilität sind geschaffen.

90 Autosteckdosen bis 2020

Bis Mitte des Jahres, erklärt Bigge, werden in und um Forchheim 37 Ladesäulen mit insgesamt 74 Ladepunkten öffentlich zur Verfügung stehen (siehe Grafik). Für weitere acht Säulen mit 16 Ladepunkten werden demnächst Fördermittel des Bundes beantragt. Voraussichtlich 2020 kann der Landkreis dann auf stolze 90 "Autosteckdosen" blicken.

© NN-Infografik

"Zusätzlich gibt es bereits jetzt elf halböffentliche Ladepunkte", so der Energie- und Klimaschutzmanager. "Halböffentlich" heißt: Private Ladesäulen, die ansässige Unternehmer oder Gaststättenbetreiber ihren Kunden zur Verfügung stellen. Sie können – im Gegensatz zu den öffentlichen Punkten – nicht rund um die Uhr genutzt werden. Die Anschlüsse der Ladepunkte entsprechen dem mittlerweile EU-weit genormten Typ2-Steckern mit einer Wechselstromleistung von 22 Kilowatt.

Bezahlen per Handy oder Chip

Um eine Säule freizuschalten (und die Strom-Tank-Füllung zu bezahlen), dafür haben E-Auto-Fahrer verschiedene Möglichkeiten: ein SMS-Bezahlsystem wie beim Parken, eine App oder einen QR-Code fürs Smartphone oder eine kleine Ladekarte, die ausschaut wie ein Einkaufschip, der am Schlüsselbund baumeln kann.

Parallel zu den Bemühungen des Landkreises (Bigge verweist dabei auch auf die unzähligen Info-Veranstaltungen und Ausstellungen zum Thema E-Mobilität in den vergangenen Jahren), haben sich die lokalen Energieversorger dem "Ladeverbund+" angeschlossen, der praktisch in der gesamten Metropolregion Nürnberg ein einheitliches Stromtankstellen-System ermöglicht. Mit im Boot sind auch die Stadtwerke Forchheim und Ebermannstadt als Betreiber der hiesigen Ladesäulen.

Seit Neuestem dürfen sich E-Mobilisten im Landratsamt übrigens mit kostenlosen "Forchheimer Ladescheiben" eindecken: Die (thematisch passend) grünen Papp-Drehscheiben mit der Anzeige "Ladedauer voraussichtlich bis . . ." können hinter die Windschutzscheibe gelegt werden, während das Auto Strom tankt — und unter dem Hinweis "In dringenden Fällen erreichen Sie mich unter . . ." kann der Fahrer seine Handynummer gleich mit dazuschreiben. Die Rückseite dieses, wie Dominik Bigge es nennt, "schönen Werbegags" informiert über alles Wissenswerte rund ums E-Tanken im Landkreis.

Alle öffentlichen Ladesäulen unter: www.ladeverbundplus.de

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