Forchheimer Bartsch lehrt nationale Schach-Elite das Fürchten

31.8.2015, 12:01 Uhr
Forchheimer Bartsch lehrt nationale Schach-Elite das Fürchten

© Archivfoto: Roland Huber

Die Schlussrunde war doppelt ärgerlich für den 62-Jährigen. Denn aus der Eröffnung war Fidemeister Bartsch gut herausgekommen, stand gegen Jefim Rotstein (SC Tornado Hochneukirch) positionell besser, unterschätzte dann dessen Spiel am Königsflügel und verlor einen Bauern. Was sich nach nur einem kleinen Nachteil anhört, verdichtete sich im Endspiel Zug um Zug zur Niederlage. Rotstein zog damit am Forchheimer noch vorbei und ermöglichte Boris Gruzmann (Lübecker SV) den Titelgewinn.

Kompromissloser Angriff

Das gesamte Turnier über hatte Bartsch mit kompromisslosem Angriffsspiel und Kampf vom ersten bis zum letzten Zug seine Gegner reihenweise zermürbt. Kein einziges Remis hatte er den teilweise überforderten Kontrahenten zugestanden. Vielmehr hatte er die ersten fünf Runden beinahe nach Belieben gespielt und gewonnen. Zuerst gegen die Außenseiter Burkhard Bauer (Aufbau Bernburg) und Joachim Neumann (Kieler SG). Dann folgten mit den drei Fide-Meistern und früheren Deutschen Meistern Peter Rahls (SK Zehlendorf), Boris Gruzmann und Willy Rosen (SF Katernberg) drei Schwergewichte, darunter ja sogar der spätere Titelgewinner.

Der erste Rückschlag kam in Runde 6, als der SC-Ehrenvorsitzende seinem Dauerrivalen Hans Werner Ackermann (SSC Rostock) unterlag. Dabei hatte er gewohnt angriffslustig gegen seinen Kollegen aus der Senioren-Nationalmannschaft eine Qualität geopfert, war dann aber den Verteidigungskünsten und der Nervenstärke seines Kontrahenten nicht gewachsen. Mit zwei Erfolgen gegen Gerhard Kiefer (SC Emmendingen) und dem ehemaligen Deutschen Meister Gottfried Braun (SG Leipzig) fand Bartsch wieder zurück in die Erfolgsspur.

Bis zu jener Finalrunde, in der ihm ein Remis zum nationalen Titel gereicht hätte. Über Bronze kann sich der Forchheimer dennoch freuen, war es doch seine erste Teilnahme bei einer Deutschen Meisterschaft. Im kommenden Jahr wird er zu den Mitfavoriten zählen.

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