Grüne stellen in Forchheim Flüchtlingskonzept vor

10.09.2015, 19:25 Uhr
Grüne stellen in Forchheim Flüchtlingskonzept vor

© Berny Meyer

Ludwig Hartmann hat bei seinem Besuch in Forchheim ein Konzept im Gepäck, das speziell auf die Asylbewerber aus dem West-Balkan zugeschnitten ist. Grob gesagt fordert der Fraktionsvorsitzende der Landtagsgrünen, dass junge Menschen zwischen 18 und 30 Jahren, die aus dem West-Balkan kommen, in Deutschland die Möglichkeit haben sollen, eine Ausbildung zu absolvieren und zwei Jahre Berufserfahrung zu sammeln. Die Ausbildungsstellen seien vorhanden, allein 2014 blieben 4700 Lehrstellen in Bayern unbesetzt, sagt Hartmann. Seine Vision: „Mit einer Top-Ausbildung gehen die jungen Leute zurück ins Heimatland und können dort etwas verändern.“

Jungen Asylbewerber aus diesen Ländern, die bereits in Deutschland sind, sollen aus ihrem Asyl-Verfahren aussteigen können und einen Zugang zum Arbeitsmarkt erhalten, fordert der 37-Jährige. Das könnte dann auch Auswirkungen auf Forchheim und den Landkreis haben. Der Zugang zu Bildung und zum Arbeitsmarkt ist ein Thema, das die Forchheimer Kreisräte der Grünen umtreibt. Es gibt zu wenig Übergangsklassen und viel zu wenig Lehrer, sagt Karl Waldmann. Zirka 1000 zusätzliche Stellen bräuchte Bayern. Überhaupt müsste in einem Bildungsclearing erst einmal herausgefunden werden, auf welchem Lern-Niveau sich die Flüchtlings-Schüler jeweils befänden.

Lisa Badum fordert eine Koordinierungsstelle für arbeitssuchende Flüchtlinge im Landkreis. Ende Oktober soll ein Förderprogramm des Jobcenters anlaufen. „Im Moment geht es nur darum, die Notsituation in den Griff zu bekommen, aber wir brauchen auch ein Konzept für danach“, sagt Waldmann.

Wenn Sie zu diesem Thema ihre Meinung äußern möchten, können Sie dies in dem extra dafür eingerichteten Leserforum tun. Eine direkte Kommentierung dieses Artikels ist nicht möglich.

Wie können Bürger, Firmen und Institutionen den Flüchtlingen helfen? Eine Übersicht einiger Projekte finden Sie hier.