Hetzles: Zuviel Kirchturmdenken?

23.2.2018, 10:00 Uhr
Hetzles: Zuviel Kirchturmdenken?

© Foto: Georg Schmitt

In der Sitzung warben die Gemeinderäte bei den Bürgern um Verständnis für Investitionen zum Schutz vor solchen Gefahren. Die Kosten für Hochwasserschutzmaßnahmen seien in ihrem Gesamtumfang sehr hoch. Vom Ingenieurbüro wurden mögliche Maßnahmen, bei den Engstellen in Neunkirchen sowie bei der Nepomukbrücke in Dormitz mit Fördermöglichkeiten erläutert.

Das vorgestellte Konzept ist allerdings in dieser Form nicht förderfähig, so das Wasserwirtschaftsamt. Eine Förderung ist grundsätzlich nur für HQ 100 plus 15 Prozent möglich, was durch das vorgelegte Konzept nicht erfüllt werde. Die 15 Prozent Ministerialvorgabe wären noch verhandelbar. Unterhalb von HQ 100 gebe es leider keinerlei Zuschüsse, so Bürgermeister Franz Schmidtlein. Hochwasser gilt als spannende Materie. Hier träfen unterschiedliche Kräfte aufeinander, die in Einklang zu bringen seien: Natur und Technik, aber auch Politik und Bürger.

Der Gemeinderat nahm nach eingehender Diskussion die Ausführungen zur Kenntnis und beschloss einstimmig, das integrale Hochwasserschutzkonzept nicht zu unterstützen und sich nicht daran zu beteiligen.

Eine Kostenentscheidung zum integralen Hochwasserschutz lehnten die Räte einstimmig mit der Begründung ab, dass in der Gemeinde Hetzles seit über 200 Jahren keine Hochwasserschäden vorgekommen wären. Deshalb sieht die Gemeinde auch keinen Handlungsbedarf, Flächen für Funktionsbauten oder "Retentionsflächen" zu erwerben.

Von den ermittelten Überschwemmungsflächen für ein HQ 100 sind weniger als ein Dutzend Gebäude in Hetzles von einer Überschwemmung betroffen. Dementsprechend würden Hochwasserschutzmaßnahmen vorwiegend Neunkirchen und Dormitz zugute kommen.

Der Gemeinderat sieht es als gerechtfertigt an, wenn die Begünstigten, Markt Neunkirchen und die Gemeinde Dormitz, die Kosten der Hochwasserschutzmaßnahmen selbst tragen. Bürgermeister Holger Bezold bedauerte in einer ersten Stellungnahme die Entscheidung der Gemeinde Hetzles, sich nicht interkommunal am Hochwasserschutz zu beteiligen. "Ich respektiere aber die demokratische Entscheidung des Gemeinderats."

Arbeiten vergeben

Als nächster Tagesordnungspunkt wurde der Schallschutz in der Schule Hetzles durch die Firma Knauf erneut vorgestellt. Im Laufe des Jahres soll in vier Klassenräumen mit Schallschutzelementen die Raumakustik verbessert werden. Dazu wurden unterschiedliche Systeme verschiedener Unternehmen eingeholt und vorgestellt. Die Räte entschieden sich, vorbehaltlich der baustatischen Voraussetzungen der bestehenden Decken, die Akustikarbeiten an den wirtschaftlichsten Anbieter zu vergeben. Das ist die Firma Bischof mit einem Preis von 17 200 Euro.

Im Zuge der einfachen Dorferneuerung in Honings wird auch das Dach des Milchhauses saniert. Für die Dachsanierung kam das wirtschaftlichste Angebot von der Firma Meixner zum Preis von knapp 18 000 Euro.

Abschließend beschloss der Gemeinderat, Ottmar Kraus als Feuerwehrkommandanten in seinem Amt zu bestätigen.

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