Landkreis Forchheim will Elektro-Autos fördern
17.12.2015, 17:00 UhrKnapp 20 000 Elektro-Autos rollen heuer in Deutschland über die Straßen. In fünf Jahren sollen es nach dem Willen der Bundesregierung eine Million E-Fahrzeuge sein. So will Berlin die Klimaziele erreichen.
Der Verkehr ist für rund 20 Prozent des Kohlendioxid-Ausstoßes verantwortlich — der größte Teil hiervon entfällt wiederum auf den motorisierten Individualverkehr. „Ein Turbo-Diesel hat einen Wirkungsgrad von 40 Prozent“, erklärte Dominik Bigge, Klimaschutzmanager des Landkreises, den Kreisräten im Umweltausschuss. Der E-Motor komme auf 95 Prozent. Mit Ökostrom werde er CO2-neutral betrieben — auch mit konventionell erzeugtem Strom reduziere sich das freigesetzte Treibhausgas um die Hälfte. Emissionen, Feinstaub, Lärm, werden reduziert: „Zwei Drittel der Geräusche kommen bei einer Geschwindigkeit zwischen 30 und 50 Kilometern pro Stunde vom Motor.“
Trotzdem ist noch kaum jemand umgestiegen. Von gut 74 500 zugelassenen Pkw werden im Landkreis Forchheim 69 mit Strom betrieben, 166 sind mit Hybrid-Antrieb unterwegs. Damit ist der Landkreis Spitzenreiter, nirgendwo sonst in Oberfranken sind so viele Elektrofahrzeuge unterwegs.
Kommunen können profitieren
Dank der 235 Umsteiger soll Forchheim (gemeinsam mit dem Landkreis Kulmbach) ein Modell für ganz Bayern werden: Hier soll die Lade-Infrastruktur ausgebaut werden und so das E-Auto attraktiver werden. Die Regierung von Oberfranken will über die Städtebauförderung 60 Prozent zuschießen, die dann in Ladesäulen, Installation und die Gestaltung der Plätze drumherum fließen sollen.
Vorher braucht es aber ein Konzept, um entlang von Verkehrsachsen, Tourismus-Zielen und Versorgungseinrichtungen des täglichen Lebens, aber auch Kliniken oder Pflegeheimen ein Netz mit 22-Kilowatt-Stationen im Ladeverbund „Franken plus“ aufzubauen. Bisher gibt es im Landkreis 15 umgangssprachlich Stromtankstellen genannte Ladestationen. Die sind aber nicht diskriminierungsfrei, soll heißen: Das Auto kann nicht rund um die Uhr geladen werden oder es braucht erst einen Schlüssel über eine Vereinsmitgliedschaft — Touristen bleiben damit außen vor.
Eggolsheimer Pioniergeist
Das Konzept soll etwa 20 000 Euro kosten. 60 Prozent trägt die Regierung, 30 Prozent (gut 6000 Euro) der Landkreis und zehn Prozent Eggolsheim. Die Gemeinde wurde als Leitkommune ausgewählt, erklärte Bigge (wir berichteten). Sie soll die Förderung beantragen.
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