Neunkirchen: Sie hüten Kinder oder holen Promis her

20.1.2019, 10:00 Uhr
Neunkirchen: Sie hüten Kinder oder holen Promis her

© Petra Malbrich

Das Felix-Müller-Museum, die Kolpingfamilie, die Neunkirchener Jugend- und Trachtenkapelle, der Carnevalsverein, alle Sportvereine und mögliche Aktivitäten, all das macht einen Teil der Attraktivität von Neunkirchen aus. Hinter allen Angeboten stehen Ehrenamtliche. Das fängt schon mit der Gestaltung der Homepage an.

"Damit das Gemeinwesen funktionieren kann, braucht es engagierte Menschen. Oft ist das sichtbar und sie geben Vorbildfunktion. Das Ehrenamt verstärkt das Heimatgefühl", sagte Bürgermeister Heinz Richter in der Zehntscheune. Er erinnerte an Veranstaltungen des vergangenen Jahres und dankte Willi Geist, Ernst Wölfel und Peter Lichtenberger.

Der gebürtige Frankfurter Peter Lichtenberger erhielt eine besondere Auszeichnung für sein vielfältiges Engagement: Die Bürgermedaille in Gold. Seit er 1976 nach Neunkirchen zog und hier das Ehepaar Felix und Gertrud Müller kennenlernte, leistete er viel für die Gemeinde.

Musik auf hohem Niveau

"Es war eine Begegnung, die prägte", meinte Richter. 2002 wurde er Beauftragter des Felix-Müller-Museums, das er seitdem mit hohem Einsatz und mit perfekten Kenntnissen über Müller leitet. Seine erhaltene Aufwandsentschädigung spendet er zweckgebunden und organisiert 56 Sonderausstellungen.

Die Sammlung im Museum konnte unter seiner Ägide erweitert werden. Doch Peter Lichtenberger hat noch eine andere Leidenschaft: Die Musik. Er veranstaltete ab Oktober 1983 das erste Konzert der Reihe "Neunkirchner Konzerte". 190 dieser Konzerte mit klassischer Musik hat Peter Lichtenberger privat finanziert. Daneben veröffentlichte er Bücher zu den Gedichten von Gertrud Müller und stellte sich als Kantor und Pfarrgemeinderatsvorsitzender zur Verfügung. Für das außergewöhnliche Engagement wurde der bescheidene Einwohner jetzt ausgezeichnet.

"Da saxt was" ließ den Neujahrsempfang poppig und mit Swing beginnen. "Es ist eine neue Gruppe des Jugend- und Trachtenvereins, die sich spontan gründete und heute ihren ersten Auftritt hat", freute sich Bürgermeister Richter.

Aus der Taufe gehoben wurde die Band beim Bundesmusikfest, organisiert von Michael Schmitt, der als Mike bekanntes Gründungsmitglied der Jugend- und Trachtenkapelle ist. Um die Bläserklassen hat sich Schmitt verdient gemacht, war erster Vorstand des Partnerschaftsvereins mit Deerlijk und spielte 40 Jahre für den TSV Fußball. Für sein ehrenamtliches Engagement erhielt Michael Schmitt die Bürgermedaille in Silber.

Dietlinde Stiller war die einzige Frau, der an dem Abend eine Ehrung zuteil wurde. Die Bürgermedaille in Silber erhielt sie für die Organisation und Betreuung der ersten Mutter-Kind-Gruppe; sie gründete einen Ausschuss der evangelischen Kirche, als es um die Frage der Trägerschaft eines weiteren Kindergartens ging.

Man wählte sie zur Kirchenvorsteherin, sie arbeitete beim Familiengottesdienst mit, war zweite Vorsitzende des Diakonievereins. "Sie ist die gute Seele des Trägervereins für Kitas", lobte Richter.

Der Gründer des Diakonievereins "Miteinander-Füreinander" und erster Vorsitzender ist Wilhelm Friedrich. Er leistet Nachbarschaftshilfe, war aktiv beim Bau der Kirche dabei und führte Grundstücksverhandlungen. Auch er erhielt die Bürgermedaille in Silber.

Waffler mit silberner Zunge

Geredet hat Erhard Hanauer an dem Abend nur privat. Als Moderator war er beliebt, als "Waffler vo der Gma" mit seiner politischen Bütt bekannt. Als erstes Mitglied des Carnevalvereins erhielt Hanauer den "Till von Franken"-Orden, die höchste Auszeichnung. Berühmt machten ihn auch seine Reiseberichte. Nun nahm er die Bürgermedaille in Silber in Empfang. Diese erhielt auch Erwin Heid für sein Engagement im Ehrenamt. Er wirkt in zahlreichen Vereinen mit, unterstützt die Jugend- und Trachtenkapelle, war als "Zapfmeister" bekannt und ist dort seit 1993 Ehrenmitglied.

Rainer Obermeier wiederum ist Gründungsmitglied der lokalen Agenda 21, Mitglied der Kirchenverwaltung und in der Vorstandschaft der Kolpingfamilie. Für das Laientheater der Kolpingfamilie setzt sich Erich Werwein ein; auch diese beiden bekamen silberne Bürgermedaillen.

Zum ausgezeichneten Web-Team der Gemeinde gehören Detlef Chen, Harry Rotl, Martin Didanuyk, Martin Walz und Robert Landwehr. Georg Merkl wurde für 25 Jahre Feuerwehrdienst von Landrat Ulm geehrt. Von der Wasserwacht erhielten Georg Ascher für 50 Jahre, Wilfried Haidinger für 40 Jahre sowie Björn Werner, Andreas Zettl und Michael Hamm für 25 Jahre Auszeichnungen.

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