Neunkirchen: Vom Wasserproblem überrollt

8.12.2018, 14:00 Uhr
Symbolbild Wasserversorgung

© Patrick Pleul/dpa Symbolbild Wasserversorgung

Die Marloffsteiner Gruppe wird von den Stadtwerken Erlangen betrieben. Sie hat sich bereits mit dem benachbarten Langensendelbach zusammengetan und baut am Nordhang des Höhenzugs eine Notversorgungsleitung. Es gibt zudem eine Leitungsverbindung zwischen den Brunnen der Marloffsteiner Gruppe und den Stadtwerken. Hier kann Rohwasser ausgetauscht werden.

Rainer Mayer stellte dem Gemeinderat das Vorhaben vor. Es geht um ein zweites Standbein zur Versorgungsabsicherung, wenn Unterbrechungen und Störungen in der eigenen Anlage vorliegen. Das Gleiche soll für Notfälle in Neunkirchen gelten. Inwieweit so ein Zusammenschluss wirklich nützt, zweifelten etliche Ratsmitglieder an.

Die kürzeste Verbindungsstrecke zwischen den zwei Netzen liegt bei Dormitz, auch wenn Neunkirchens Ortsteil Rosenbach von den Marloffsteinern versorgt wird. Rund 800 Meter sind hier zu überwinden.

Dazu, so der Plan, müsste eine neue Leitung von 570 Metern gebaut werden. Die fehlenden 230 Meter betreffen die alte Dormitzer Straße. Hier müsste die vorhandene Wasserleitung gegen Rohre mit größerem Durchmesser ausgetauscht werden. Die Kosten betragen rund eine halbe Million Euro.

Nach dem Vertragsvorschlag soll Neunkirchen die Hälfte übernehmen, für das Leitungsauswechseln aber alle Kosten tragen, so dass sich der Anteil auf etwa 300 000 Euro belaufen würde.

Zur Sicherung der Wasserversorgung hat Neunkirchen eine Probebohrung für einen weiteren siebten Brunnen durchführen lassen. Es soll nur mehr ein halbes Jahr dauern, bis er ans Netz kann, sobald die Leitungstrasse festgelegt ist.

"Ich fühle mich von diesem Thema überrollt", formulierte Andreas Pfister (SPD) die Vorbehalte auch seiner Ratskollegen von der CSU. Martin Walz brachte noch den Sanierungsbedarf am Hochbehälter ins Gespräch.

Für Feuerwehrleute galt Gebührenbefreiung, wenn sie selber die Feuerwehr rufen mussten. Diese Lösung ist rechtswidrig, so das Landratsamt schon 2004, und sollte aufgehoben werden. Man versucht, Wehrmitglieder über den Weg eines Erlassantrags befreien zu können.

Foyer wird neu gestaltet

Die ersten Schritte zur Umnutzung des kürzlich erworbenen ehemaligen Raiffeisengebäudes sollten mit einer Umgestaltung des vorhanden Foyers auf den Weg gebracht werden. Da die Nutzung des Ostflügels nicht ganz geklärt sind, vertagte man auch diesen Punkt.

Da die Gewerbesteuer reichlich sprudelt, stellt der Gemeinderat 100 000 Euro für den Unterhalt von Ortsstraßen und Gemeindeverbindungsstraße bereit. Um 125 000 Euro werden weitere Haushaltsstellen, insbesondere Gewässerunterhalt und Grünlagen und gemeindliche Betriebstechnik, aufgestockt.

Der Bedarf an Betreuungsplätzen für Kinder lasse sich nur mit einer Unschärfe klären, weil durch das Hemmerlein-Gelände ein außerordentliches Wachsen der Kinderzahlen erwartet wird. Gleichwohl löste das Rechenmodell allerhand Diskussionsbedarf aus.

Bei Kindern unter drei Jahren liegt der Bedarf bis 2023 bei 139 Plätzen plus einem beschlossenen Puffer von zehn Prozent für Zuzüge während des Jahres. 101 Plätze gibt es schon; der katholische Elisabethenverein baut ein Krippe für 24 Kinder.

Der Fehlbetrag soll durch eine altersgemischte Gruppe von 18 Kindern beim Neubau einer Kita mit zwei weiteren Kindergartengruppen aufgefangen werden, die die Gemeinde baut und die der Diakonieverein betreiben will. Hierdurch wird auch der errechnete Bedarf von 316 Plätzen für Kinder zwischen drei und sechs Jahren abgefangen. Möglicherweise kann auch der Waldkindergarten eine zweite Gruppe bilden. Positiv wirkt sich seit September aus, dass keine Gastkinder aus anderen Gemeinden aufgenommen werden dürfen.

Keine Kommentare