SC-Brettstrategen können für Liga 2 planen

7.12.2016, 15:45 Uhr
SC-Brettstrategen können für Liga 2 planen

© Foto: Güldner

Dabei hatte sich Kapitän Manfred Heidrich vor allem gegen Schlusslicht Passau etwas mehr ausgerechnet, musste aber mit ansehen, wie der an Brett fünf sonst so sichere Alexander Seyb sang- und klanglos unterging. Dieser Nachteil war im Vergleich mit den bis dato punktlosen Niederbayern ein schwerer Schlag. Wenig spektakuläre Unentschieden gab es in den Partien von Milos Jirovsky und Hans-Jürgen Döres. Andreas Rupprecht geriet nach der Eröffnung ins Hintertreffen, verfiel in Aktionismus und fand sich in einer passiven Stellung wieder, die nach dreimaliger Stellungswiederholung nur noch ins Remis mündete.

Seinen Schwung aus Marienbad hatte dagegen der neue Senioren-Vizeweltmeister Vlastimil Jansa mitgebracht. Mit viel Selbstbewusstsein und strategischem Feinsinn beim Schlussangriff ließ er seinem Widersacher keine Chance. Nach der Hälfte der Spielzeit von rund sechs Stunden stand es 2,5:2,5. Manfred Heidrich ging nach druckvollem Auftakt mit einem Bauern mehr ins Endspiel Springer gegen Läufer. Die Verwertung des Vorteils wurde eine anstrengende Geduldsprobe, die der SC-Vorsitzende bravourös bestand. Mit der Niederlage von Lukas Schulz kam es auf Florian Ott an. Der Youngster verwertete die eigens herausgespielte Vorlage im jugendlichen Leichtsinn nicht und verzettelte sich bei seiner Matt-Offensive. Mit dem Remis war gleichzeitig das enttäuschende Gesamtergebnis von 4:4 besiegelt.

Tags darauf gegen den SC Garching ging es zunächst durchwachsen weiter. Forchheim bot Vater Dieter für Alexander Seyb auf. Seine Rubinstein-Variante behandelte Seyb Senior allerdings nicht mit der nötigen Vorsicht und verlor sein Gefecht in Zeitnot. Heidrich wurde positionell von Elena Levushkina zusammengedrückt und konnte nur gerade so Remis halten. Ott wurde kalt erwischt, wand sich mit geschicktem Zeitspiel aber aus der Bedrängnis und behielt die Oberhand. Bereits die zweite starke Partie hintereinander spielte der tschechische Großmeister Jansa. Hans-Jürgen Döres hatte sich im Gegenzug taktisch voll auseinander nehmen lassen. Schulz konnte mit einem Remisangebot leben. Jirovsky hielt am Spitzenbrett gegen seinen Landsmann Jiri Stocek alles im Gleichgewicht.

Den Schlussakkord durfte Andreas Rupprecht übernehmen. Er erwischte seinen Gegner in scharfer Eröffnungsvariante und konnte einen Bauern gewinnen. Bei der Verwertung ging der Forchheimer oft zu sehr auf Nummer sicher und wollte kein Gegenspiel zulassen, so zog sich die Partie über die volle Spielzeit. Mit einer geschickten Abwicklung in ein gewonnenes Läufer-Endspiel konnte er schließlich den entscheidenden Zähler zum 4,5:3,5-Endstand einfahren.

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